Quelle: FM1Today
Dass man sich nicht in einem Urwald, sondern in Flawil befindet, könnte man in der Produktionshalle von Feey schnell vergessen. Monstera, Schefflera und Efeutute stehen massenhaft bereit, um verschickt zu werden. Die Mitarbeitenden topfen um, giessen, entstauben und verpacken jede Pflanze einzeln. Die Kundinnen und Kunden sollen ihr Produkt in bestem Zustand erhalten.
1,2 Millionen Franken gegen 30 Prozent Firmenanteile
Nun erhält das vor zwei Jahren gegründete Start-up-Unternehmen einen neuen Schub in Form eines 1,2-Millionen-Franken-Investments. Es ist einer der grössten Deals in der Geschichte der Investorensendung «Die Höhle der Löwen», den die Feey-Gründer Sven Jakelj, Severin Candrian, Janko Jakelj und Gabriela Troxler abgestaubt haben. Die «Löwen» erhalten im Gegenzug 30 Prozent der Firmenanteile.
«Unsere Erwartungen waren klein. Unsere Hoffnung war es, jemanden mit E-Commerce-Erfahrung zu überzeugen, damit er oder sie uns weiterhilft. Aus finanzieller Sicht hatten wir uns lediglich 100'000 Franken erhofft», sagt Sven Jakelj, Mitgründer und Geschäftsführer von Feey. Dass das gewünschte Investment gleich verzwölffacht wurde, kam für die Jungunternehmer überraschend. «Wir wussten zwar, dass das, was wir machen, bei den Leuten gut ankommt. Aber dass gleich alle fünf Investoren so begeistert sind, haben wir nicht erwartet.»
«Musste keine Sekunde zögern»
Diese Begeisterung bestätigen auch die «Löwen». «So etwas habe ich noch selten gesehen», sagt Investor und E-Commerce-Pionier Roland Brack. «Das Team von Feey hat mich gleich total überzeugt. Ich bin der Meinung, dass dieser Ansatz, Pflanzen zu verkaufen, genau den Nerv der Zeit trifft.» Auch Amorana-CEO und Investor Lukas Speiser war überzeugt: «Ich musste keine Sekunde zögern, nachdem ich Feey zugehört hatte. Da stimmte einfach alles: die Idee, die Zahlen, das Team.»
Doch was macht Feey so speziell? «Wir treten als Firma sehr persönlich auf. Unsere Kundinnen und Kunden sind nicht einfach nur eine Nummer. Wir geben uns Mühe, dass sie sich bei uns gut aufgehoben fühlen. Mit jeder Bestellung versenden wir beispielsweise eine handgeschriebene Notiz», sagt Jakelj. Ausserdem können sich die Kundinnen und Kunden über den Online-Pflanzendoktor Tipps für die Pflege ihrer Produkte einholen.
«Das macht einen schon stolz»
Der 1,2-Millionen-Deal gehört auch im US- und deutschen Ableger der Sendung zu den grössten je abgeschlossenen. «Das macht einen schon stolz», sagt Sven Jakelj. Mit dem Geld werden aber nicht etwa Ferien, Ferrari oder Fusel finanziert. «Die Summe ist genau richtig, um unsere Ziele zu erreichen. Wie expandieren aktuell nach Deutschland, beziehen dort gerade unser Lager und suchen nach Mitarbeitenden.» Ausserdem soll ein grosser Teil ins Marketing gesteckt werden, um die Marke noch bekannter zu machen.
Der Wehrmutstropfen des Deals: 30 Prozent der Firmenanteile werden unter den fünf Investoren aufgeteilt. Der Feey-CEO kann aber auch diesem Umstand etwas Positives abgewinnen: «Schlussendlich ist es eine Transaktion. Wir haben jetzt zwar weniger Firmenanteile, kommen aber schneller voran. Im ersten Moment tut es weh, aber man merkt schnell, dass es der Firma gut tut.»
Kundenzufriedenheit statt Marktherrschaft
Und was hält die Zukunft für den Online-Pflanzenshop bereit? Weiter expandieren? Marktherrschaft? Jakelj bleibt bescheiden: «Unsere Kundinnen und Kunden sollen Freude an den Pflanzen haben. Wenn wir dieses Ziel weiterhin erreichen, sind wir zufrieden.»