Er trägt nur blaue Boxershorts, in die Luft hält er ein Schild mit den Worten «Blowjob 20 Franken». Um den Landhaus-Kreisel, auf dem der junge Mann in der Nacht auf Donnerstag steht, bildet sich eine Traube mit zahlreichen Schaulustigen. Darunter: Seine Fussball-Mannschaftskollegen und St.Galler Kantonspolizisten.
Jemand habe kurz vor Mitternacht bei der Notrufzentrale angerufen, weil ein Mann in Unterhosen auf dem Kreisel stehe, sagt Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. «Als wir ausgerückt sind, hat sich rausgestellt, dass der arme Kerl eine Wette verloren hatte.»
Keine Konsequenzen
Die Polizisten hätten die Wette einige Minuten beobachtet. «Sie haben festgestellt, dass weder für den Mann noch den Verkehr eine Gefahr besteht.» Sich auf einen Kreisel zu stellen, sei «sicher nicht gescheit». «Aber wir haben ihm keine Busse aufgedrückt.»
Solche Wetten gibt es laut Polizeisprecher Schneider immer wieder. «Kreisel scheinen eine magische Anziehungskraft zu haben.» Normalerweise schicke die Polizei die Leute nach Hause, in einzelnen Fällen gebe es eine Anzeige. «Grundsätzlich darf man den Verkehr nicht stören.»
Im Flieger nach Havanna
Der Hobbyfussballer vom Rorschacher Kreisel dürfte von seiner nächtlichen Aktion also höchstens einen Kater davontragen. Als FM1Today versucht hat, ihn zu erreichen, sass er bereits im Flugzeug. «Ich kann nicht telefonieren. Ich gehe jetzt auf Weltreise und fliege jeden Moment nach Havanna.»