Mit dem Bike durch den Wald düsen, bedeutet für viele Action. Nun beklagen sich Förster und Jäger in Wittenbach, Waldkirch, Gaiserwald, Andwil, Gossau, St.Gallen und Herisau, dass immer mehr Biker auf Trails quer durch den Wald fahren. Bei den Wildtieren führe dies zu Fluchtreaktionen.
Sensibilisierung nützte nichts
Das Fahren querfeldein durch die Wälder löse bei den Wildtieren Stress aus, heisst es in einem Schreiben der Waldregion 1 St.Gallen. Besonders in der Aufzuchtzeit von Mai bis Juli könne dies zu erheblichen Beeinträchtigungen bei den Wildtieren führen. Der Forstdienst und die Wildhüter hätten immer wieder versucht, mit sensibilisierenden Massnahmen Verständnis für den Wald und das Wild zu schaffen. Diese Versuche hätten jedoch keine Wirkung gezeigt.
Bussen und Anzeigen drohen Jetzt will das Volkswirtschaftsdepartement des Kantons St.Gallen den illegalen Bikern ein Bein stellen. Es kündigt an, zusammen mit der Polizei im Grossraum St.Gallen Kontrollen durchführen zu wollen – «und fehlbare Personen zu büssen beziehungsweise anzuzeigen».
Polizei: «Problematik war uns nicht bewusst»
Wie die Kontrollen genau aussehen werden, ist unklar. Die Polizei bestätigt, dass es eine Arbeitsgruppe gebe, die das Vorgehen bespreche. «Bis jetzt war uns die Problematik nicht bewusst. Vielleicht halten sich die Biker aber so weit von den offiziellen Wegen auf, dass sie nicht wahrgenommen werden», sagt Daniel Hug, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen.
Reguläre Patrouillen auf Waldwegen gebe es heute nicht. «Wenn jemand aber eine Beobachtung meldet, rücken wir aus, um zu kontrollieren und ahnden», sagt Hug. Ihm sei aus den letzten Wochen kein solcher Fall bekannt. Der zuständige Förster der Waldregion 1 wollte auf Anfrage von FM1Today keine Stellung zu den geforderten Kontrollen beziehen.