Quelle: TVO
«Der Stadtrat nimmt den Volksentscheid als klaren Auftrag, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und sich für eine rasche Umsetzung dieses Anliegens einzusetzen», heisst es seitens der Stadtkommunikation. Das klare Verdikt der Bevölkerung für die Tunnelvariante «Mitte» werde der Stadtrat deshalb beim Kanton mit der Bitte deponieren, dies bei der Projektierung zu berücksichtigen.
59,5 Prozent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger beantworten die Grundsatzfrage nach der Notwendigkeit eines Stadttunnels mit «Ja». Dabei ist auch klar, welche Variante bevorzugt wird: Die Variante «Mitte» erhält am Sonntag rund 3000 Stimmen mehr als die Variante «Direkt». Die Stimmbeteiligung lag bei rund 45 Prozent.
Sieben bis acht Jahre Bauzeit und Kosten von rund einer Milliarde Franken schätzen die Verantwortlichen. Finanziert wird das Verkehrsprojekt durch den Kanton St.Gallen. Der Stadtrat werde mit den Zuständigen des Kantons nun rasch den Austausch suchen, um das weitere Vorgehen zu planen, hiess es in der Mitteilung vom Sonntag.
Ja-Komitee nicht ganz zufrieden
Bei den Befürwortern des Stadttunnels freut man sich zwar über den Sieg, gänzlich zufrieden ist man aber nicht. Das Ja-Komitee hätte die direkte Variante bevorzugt, da diese kostengünstiger und realisierbarer sei. Dass der Tunnel nun aber weiter vorangetrieben werden kann, freut Marianne Fassbind, Co-Präsidentin des Ja-Komitees, gegenüber TVO: «Ich bin hocherfreut, dass es nun ein deutliches Ja gegeben hat.»
Gegner beobachten Vorgehen genau
Enttäuscht ist hingegen das Nein-Komitee. Der Tunnel würde das Stauproblem nicht lösen und sei auch nicht nachhaltig. Manuel Bleiber, Kampagnenleiter des Nein-Komitees, will dem Stadtrat nun genau auf die Finger schauen: «Ich denke, es ist wichtig, gut zu beobachten, wie die Planung weitergeht und dass der Stadtrat wirklich zu seinem Versprechen steht, die flankierenden Massnahmen – sprich die Förderung des Fuss- und Veloverkehrs – umzusetzen.»
(les/mma/sda)