Der Vorstoss war gemeinsam von den Fraktionen von FDP, Grünen, Mitte-EVP, SP und SVP eingereicht worden. Die Regierung solle ihre Haltung zu den Abbauplänen der SBB bekannt geben, hiess es darin.
In ihrer Stellungnahme vom Mittwoch bestätigte die Regierung, dass die SBB im Rheintal das geplante Angebot zwischen 9 Uhr morgens und 15 Uhr nachmittags ausdünnen will. Während dieser Zeit solle der Rheintalexpress nur noch im Stundentakt verkehren. Die Folge wäre, dass die Verbindungen Bahn-Bus tagsüber nicht mehr funktionieren würden.
Der Grund für diese Massnahme seien Einsparungen: Die SBB müssten ab 2024 die operativen Kosten um jährlich mindestens 80 Millionen Franken senken.
Enttäuschte Regierung
Die Regierung sei «enttäuscht über die Absicht der SBB», heisst es in der Antwort. Sie verlange, «dass der Entscheid überprüft und rückgängig gemacht wird». Das Angebot im öffentlichen Verkehr zwischen St.Gallen und Sargans müsse verbessert werden. Es sei nicht nachvollziehbar, «warum beim geplanten Sparpaket der Kanton St.Gallen überproportional belastet wird».
Wehren will sich die Regierung auf verschiedenen Ebenen. Unter anderem stehe sie in Kontakt mit den Mitgliedern der Bundesversammlung aus dem Kanton St. Gallen, die sich ebenfalls für das Anliegen einsetzten. Aktuell liefen Gespräche. Sobald konkrete Ergebnisse vorlägen, würden diese kommuniziert.
«Ghaue oder gstoche»
Im Rat kündigte Volkswirtschaftsdirektor Beat Tinner (FDP) an, die Regierung werde alles unternehmen, dass der Halbstundentakt im Rheintal angeboten werde, «ghaue oder gstoche», sagte er.
Im Rat unterstützen am Mittwochvormittag sämtliche Fraktionen das Engagement der Regierung. Einmal mehr werde die Ostschweiz von der SBB übergangen und es würden Versprechen nicht eingehalten, hiess es etwa. Das Rheintal sei aber die zweitstärkste Exportregion der Schweiz.