Es ist Ende Juli, als eine Gruppe von sechs Männern, darunter ein 49-jähriger Rheintaler, zu einer Wanderung in der Region Dornbirn an den Kobelbach aufbricht. Die Männer zelten und feiern, als ihnen plötzlich eine Idee kommt: Sie wollen mit dem Traktor, der einem der Männer gehört, zur nahe gelegenen Kobelalpe fahren. Einer der Männer bleibt als Zeltwache zurück, die anderen fünf fahren los. Während der Fahrt trinken die Männer reichlich weiter, die Warnungen einer Wirtin bleiben ungehört.
Traktor stürzt in Tobel
Auf einem Feldweg kommt es schliesslich zur Tragödie. Der mit über 1,8 Promille alkoholisierte Traktorfahrer aus Dornbirn gerät von der Fahrbahn ab und stürzt mit dem landwirtschaftlichen Fahrzeug acht Meter tief in ein Tobel. Bei diesem Unfall werden zwei Fahrzeuginsassen, ein 49-jähriger Rheintaler und ein Dornbirner unter dem Traktor eingeklemmt und ersticken. Die verbliebenen Männer werden schwer verletzt (FM1Today berichtete).
Strafmilderung für Angeklagten
Dass es eine Dummheit war, wissen heute vor dem Landesgericht Feldkirch sämtliche Beteiligten. Der Lenker, dem alles furchtbar leid tut, hat an die Familien der Verstorbenen bereits je 25'000 Euro überwiesen. Mit den Verletzten ist er im Gespräch. Wegen grobfahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung wurde der 43-jährige Dornbirner heute vor dem Landesgericht zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten verurteilt. Sechs davon muss er absitzen. Mildernd war, dass die anderen Beteiligten wussten, worauf sie sich einliessen, da sie mittranken. Ebenfalls strafmildernd war auch das Geständnis des Angeklagten und seine bisherige Unbescholtenheit. Zivilrechtlich drohen ihm allerdings noch weitere Folgen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.