Unsere FM1-Radio-Redaktorin Noémie Bont hat früher mit Riccarda Dietsche im Turnverein Altstätten trainiert. So hat sie die Olympia-Final-Qualifikation erlebt und das sagt sie über ihre frühere Kollegin:
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Bis vor kurzem war die 25-jährige Altstätterin Riccarda Dietsche ziemlich unbekannt. Doch an der Schweizer Meisterschaft dieses Jahr wurde die Sprinterin Vierte hinter Mujinga Kambundji, Ajla Del Ponte und Salomé Kora und genau in dieser Kombination hat sich die 4 x 100 m Frauenstaffel für das Final am Freitag in Tokio qualifiziert. Und eine Olympia-Medaille liegt im Bereich es Möglichen: «Die Chance ist sicher intakt, aber die vier Frauen müssen nochmals eine supertolle Leistung hinlegen», sagt Fabian Sonderegger, Präsident des Turnverein KTV Altstätten, bei dem Dietsche Mitglied ist.
Nachts den Lauf im Bett auf dem iPad geschaut
Sonderegger kennt Dietsche von klein auf: «Seit sie in der Mädchenriege in Altstätten mitgemacht hat.» Entsprechend liess er es sich nicht nehmen, den Lauf mitten in der Nacht im Bett live am iPad zu schauen. «Es war einfach ein Supergefühl, dass jemand aus unserem Verein an Olympia starten darf.» Das Viererteam brach Donnerstagnacht den Schweizer Rekord.
Doch wer ist Riccarda Dietsche eigentlich? Die 25-Jährige ist in Lüchingen bei Altstätten aufgewachsen und hat schon früh mit Leichtaltethiktrainings und Sprint-Wettkämpfen begonnen.
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Vor zwei Jahren an Tempo und Kraft zugelegt
«Sie ist eine Sportlerin, die alles gibt, um ihr Ziel zu erreichen», sagt Sonderegger, der ihre Karriere schon lange beobachtet. «Vor zwei Jahren hat sie einen extremen Schritt vorwärts gemacht, vor allem was Kraft und Geschwindigkeit anbelangt. Das hat wohl auch den Ausschlag gegeben, weshalb sie zu den drei schnellsten Schweizer Frauen aufrücken konnte.»
Die Olympia-Teilnehmerin schloss kürzlich die Pädagogische Hochschule ab und arbeitet derzeit 90 Prozent als Primarlehrerin einer zweiten Klasse. «Riccarda hat sehr viel in das Projekt Tokio investiert und ich bin sehr stolz, dass sie ein Teil der erfolgreichen Frauenstaffel sein durfte», sagt ihre Mutter, Jacqueline Dietsche. Selbstverständlich wird die Mutter auch am Freitagnachmittag (15.30 Uhr), den Lauf ihrer Tochter live mitverfolgen.
Kurz vor der Abreise nach Tokio sagte Riccarda gegenüber dem «Tagblatt»: «Dank des starken Teams ist viel möglich. Es ist schön, ein Teil davon zu sein.»
Für den KTV Altstätten ist Riccarda Dietsche jetzt schon eine Siegerin: «Sie ist die erste Rheintaler Leichtathletin, die an Olympia teilnimmt. Wir vom KTV Altstätten sind sehr stolz auf sie und freuen uns, wenn sie wieder zurückkommt – vielleicht mit einer Medaille.»
Salomé Kora: Zweite Powerfrau aus der Ostschweiz
Bereits grössere Erfahrung mit internationalen Wettkämpfen hat die zweite Ostschweizerin im Staffelteam, die 27-jährige Salomé Kora aus Arnegg bei Gossau. Sie war bereits 2019 Teil der Staffel bei den Weltmeisterschaften in Doha, bei der die Schweiz den vierten Rang belegte. Kora ist Oberstufenlehrerin und lebt in St.Gallen.