«Das Projekt ‹Heidi Alperlebnis› ist eine zukunftsweisende Idee für die gesamte Region», schreibt die Kreativagentur Steiner Sarner Schweiz, die mit dem Nutzungskonzept betraut wurde. Ihr schwebt die «Molseralp als Alp vor, auf der Heidi zu entdecken ist».
Das «Heidi Alperlebnis» könne einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Flumserbergs als Ganzjahresdestination leisten, ist Erich Zoller, Gemeindepräsident von Quarten SG, überzeugt. Die gesamte Region soll – dank mehr Arbeitsplätzen, höherer Hotelauslastung und neuen Publikumssegmenten – profitieren.
«Die Gemeinde möchte mit der Teilzonenplan-Änderung ermöglichen, dass auf dem Tannenboden neue Nutzungen möglich werden», sagt Zoller in einem Erklärvideo. Wo sich heute der Ganzjahres-Campingplatz befinde, soll eine Tiefgarage gebaut werden, auf dem Gebiet des Winter-Campingplatzes ist ein Alpdörfli geplant – mit Sicht auf die Churfirsten. Bei der Talstation der Maschgenkammbahn soll ein Resort mit bis zu 300 Betten entstehen.
Für Gegner «zu riskant»
Im September 2020 erliess der Gemeinderat die Teilzonenpläne Tannenboden. Nachdem keine Einsprachen eingingen, unterstellte der Gemeinderat die beiden Teilzonenpläne und die damit zusammenhängende Teilrevision des Baureglements dem fakultativen Referendum. Fristgerecht gingen 266 gültige Unterschriften ein, womit das Referendum zustande kam.
«Manche Bürger wollen die Alp als solche erhalten, einige wollen das schöne Stück Land am Flumserberg nicht verbauen, anderen ist das über 40 Millionen Franken Projekt viel zu riskant», schreibt das Referendums-Komitee in der Abstimmungsbroschüre. Die Investoren hätten bis August 2020 bekannt sein sollen, aber bis heute habe man nichts mehr gehört.
Einen ersten Rückschlag erlitt das Projekt bereits 2018. Die Alpkooperation Mols sprach sich gegen die Heidi-Erlebniswelt aus. Mit dieser Umzonung wolle man die Molseralp-Bürgerschaft durch das Hintertürchen vor vollendete Tatsachen stellen, schreibt das Komitee. Es seien noch verschiedene Fragen zu klären.
Noch kein Investor gefunden
Mit der Zustimmung am 13. Juni werde eine Grundlage für die Entwicklung des touristischen Angebots am Flumserberg geschaffen, aber noch keine Baubewilligung etwa für das Alperlebnis erteilt und auch kein Finanzierungskredit genehmigt, hält die Gemeinde dem entgegen. Damit Investoren gefunden werden könnten, brauche es Planungssicherheit. Ohne Umzonung könne keine Erweiterung realisiert werden.
Die Bergbahnen Flumserberg AG investierten bereits 31 Millionen Franken in die Infrastruktur. Seit dem Winter 2019 bringt eine neue Gondelbahn Touristen von der Talstation Tannenboden auf den Maschgenkamm. Die 8er-Gondel transportiert rund 2200 Personen pro Stunde auf den Berg. «Die Schweizer Bergwelt will erobert werden,» sagt Gemeinderätin Sarah Tschirky, zuständig für den Tourismus.