Ostschweiz
St. Gallen

«So viele Störche wie noch nie»

«So viele Störche wie noch nie»

22.08.2018, 19:23 Uhr
· Online seit 22.08.2018, 17:55 Uhr
Im Rheintal machten die letzten Wochen hunderte Störche Halt. Gerade rund um Rüthi waren sie oft auf den Feldern und am Fluss zu sehen. Experten freut's – noch nie hatte es so viele Tiere.
Marc Sieger
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Wer die letzten Tage in Rüthi spazieren ging, konnte überraschend viele Störche beobachten –  auf den Maisfeldern, den Äckern und am Rheinufer. Anwohner berichten,  es hätten noch nie so viele Störche in Rüthi Halt gemacht wie dieses Jahr.  Laut Reto Zingg, Präsident des Vereins Rheintaler Storch handelt es sich bei den Tieren vorwiegend um Jungvögel.

«Wir hatten ein sehr erfolgreiches Brutjahr. Erstmals sind über 200 Jungstörche ausgeflogen», sagt er. Zingg, der oft auch «Storchenpapa» genannt wird, kennt die Rheintaler Störche bestens. Seit den 90er-Jahren setzt sich sein Verein für die Wiederansiedlung des Weisstorches im Rheintal ein. Und der bestätigt: «Noch hatte es so viele Tiere.»

Störche sind willkommene Gäste

Die Teenager-Störche, wie Zingg sie nennt, hätten sich rund um Rüthi gesammelt und für den Flug in den Süden gestärkt «Am Rheinufer und auf den Äckern und Felder finden sie reichlich Futter und Wasser», erklärt der Storchexperte.

Für die örtliche Landwirtschaft stellte die Storchen-Invasion kaum ein Problem dar. «Bei einer Massensammlung kann es vorkommen, dass die Vögel einzelne Pflanzen zertrampeln, störend sind die Störche aber nicht», sagt, Peter Nüesch, Präsident des St. Galler Bauernverbandes, der selber im Rheintal ein Bauernhof betreibt.  Im Gegenteil: «Oft fressen sie noch ein paar Mäuse, was dem Bauern sogar hilft», so Nüesch.

Ein Storch sucht auf einem Feld in Rüthi nach Futter. 

Immer mehr bleiben zu Hause

Zu den 200 heimischen Störchen aus dem Rheintal gesellten sich die letzen Tage noch zahlreiche Durchzügler aus dem Norden.

Mittlerweile sind die Tiere weitergeflogen Richtung Süden, wo sie überwintern. Dabei legen sie oft weite Strecken zurück. «Einige fliegen bis nach Spanien oder sogar noch weiter bis Marokko», sagt Reto Zingg. Seit einigen Jahren kann er aber auch eine neue Entwicklung feststellen: «Immer mehr Tieren bleiben den Winter über in der Schweiz. Weil das Klima milder wird, finden die Tiere auch im Winter genug Futter».
veröffentlicht: 22. August 2018 17:55
aktualisiert: 22. August 2018 19:23
Quelle: mas

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