Quelle: TVO
Er riecht zwar fein nach Holz und Tannenchries, aber trotzdem könnte es ihm deutlich besser gehen, dem Schutzwald «Schlossholz» südlich von Berneck. Der Klimawandel, Käfer und ein eingeschleppter Pilz, welcher die Eschen rasch zum Sterben bringt, machen ihm zu schaffen. Weil der Wald kleinparzelliert ist, wurde er seit langem nicht mehr gepflegt. Seine diversen Privateigentümern haben ihn stark vernachlässigt.
Um den Wald wieder aufzupäppeln, müssen alle an einem Strick ziehen. «Vor einigen Jahren kamen die Förster und die Gemeinde Berneck zusammen und beschlossen, die Wälder gemeinsam zu pflegen», sagt Kantonsoberförster August Ammann. In einem Rundgang durch den Wald präsentiert er den Erfolg des gemeinsamen Projekts.
Warten auf den Schnee
Wie abhängig die umliegenden Gemeinden von ihrem Schutzwald sind, ist vielen nicht bewusst. Der Schutzwald schützt die angrenzenden Dörfer vor Lawinen, Steinschlag, Erosionen, Murgängen und Hochwasser und muss daher nachhaltig gepflegt werden.
Dabei stellt der Klimawandel die Förster vor neue Herausforderungen. «Der Klimawandel ist ein grosses Thema für den Wald. Wir bräuchten zurzeit dringend Schnee, denn ohne Schnee und Schneeschmelze wird der Boden nicht getränkt», sagt Ammann. «Durch die Trockenheit von letztem Jahr ist der Boden ausgetrocknet. Gibt es im 2020 wieder so wenig Niederschlag, wird der Wald noch mehr leiden.»
Über den Waldrand schauen
Neue Probleme fordern neue Lösungen und auch hier wird über den eigenen Waldrand hinausgeschaut. Die Alpenländische Forstvereine (ARGE) spannen seit bald 40 Jahren zusammen für den Wald. Die Regionen Kärnten, Bayern, Liechtenstein und St.Gallen tauschen sich aktiv über Probleme und Lösungen aus.
«Diese gegenseitige Unterstützung ist unglaublich wertvoll», sagt Bruno Cozzio, Präsident des St.Galler Forstverein. «Jeder Wald ist immer wieder neu, es braucht den Austausch von Erfahrungen.» Am 31. Januar verleiht die ARGE den jährlichen Schutzwaldpreis. Darunter sind Projekte aus Graubünden, Gams und Kirchberg nominiert.