Am 20. Juli war bekannt geworden, dass die Solviva AG aus dem Projekt für eine Umnutzung der Spitalliegenschaft in Wattwil aussteigen wird. Einen Monat später, am 20. August, fand ein erstes Gespräch über eine Alternativlösung statt.
Vertreten waren dort die Regierung, die Gemeinde, der Spitalverbund Fürstenland-Toggenburg und wohl auch andere Beteiligte wie die niedergelassenen Ärzte oder die Berit Klinik, die eine Absichtserklärung für ein Engagement in Wattwil unterzeichnet hat.
Eines der zentralen Themen des Treffens hatte Gesundheitschef Bruno Damann (CVP) bereits im Juli bekannt gegeben: Die künftige Organisation der Notfallversorgung im Toggenburg. Wie um die Bedeutung des Austausches noch zu erhöhen, kündigte der Verwaltungsrat der Spitalverbunde zwei Tage vor dem Termin eine Schliessung des Spitals spätestens auf März 2022 an.
Stillschweigen über Pläne
Doch dann gab es nach dem 20. August keine Informationen über Inhalt und Verlauf - weder von der Regierung, noch vom Spitalverbund noch von der Gemeinde Wattwil.
Auskünfte dazu finden sich auch nicht in der am 7. September veröffentlichten Antwort der Regierung auf einen Vorstoss von zwei SP-Kantonsräten aus dem Toggenburg, die Auskünfte über das Nachfolgekonzept verlangten. Die Regierung wiederholt die bereits bekannten Fakten, sowie ihre Vorwürfe an die Gemeinde - als hätte es den Austausch am 20. August nicht gegeben.
Für die Öffentlichkeit - und vor allem für das Spitalpersonal - bleibt damit weiterhin offen, wie in Wattwil eine Nachfolgelösung mit der Beteiligung der Berit Klinik AG aussehen könnte und wie der Kanton die Notfallversorgung im Toggenburg konkret organisieren will.
Angebot nach Uznach verlegen
In der Antwort auf den Vorstoss wird allerdings der Druck auf die Gemeinde erhöht, möglichst rasch ihre Pläne zu präsentieren: Wattwil müsse mit dem Psychiatrieverbund St.Gallen Nord klären, ob weiterhin eine Verlegung der ambulanten und tagesklinischen Angebote auf das Spitalareal angestrebt werde, fordert die Regierung.
Der Grund: Der Verwaltungsrat der Spitalverbunde prüfe für die in Wattwil angebotene Alkoholentwöhnung (PSA) eine Verlegung nach Uznach, «um den Mitarbeitenden eine nahtlose Weiterbeschäftigung anbieten zu können».
Das Angebot setze für den Teil des Alkoholentzugs eine akutmedizinische Betreuung voraus, die am Spital Linth jederzeit gewährleistet werden könne, führte die Regierung weiterhin aus. In Wattwil sei dies hingegen «aus heutiger Sicht noch unklar».