Der Kanton St.Gallen will in der Behindertenpolitik neue Schwerpunkte setzen: Er habe erstmals die Wirkung seines Gesetzes über die soziale Sicherung und Integration von Menschen mit Behinderung untersucht, teilt er am Montag mit. «Der nun veröffentliche Wirkungsbericht zeigt auf, wie Menschen mit Behinderung im Kanton leben und wo Handlungsbedarf besteht.» Damit ihn Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung lesen können, sei der Bericht auch in einfacher und leichter Sprache veröffentlicht worden.
Erfreulich sei, dass «höchstens punktuell» Verbesserungspotenzial vorhanden ist. Verschiedene Massnahmen, welche die Betroffenen selbst ausarbeiten, sollen die Behindertenpolitik in den kommenden Jahren «zielgerichtet weiterentwickeln».
«Menschen ernst nehmen»
Der St.Galler Regierungsrat Martin Klöti (FDP) ist «sehr zufrieden» damit, dass Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung direkt in die Prozesse einbezogen werden, wie er gegenüber TVO sagt. «Sie spüren, dass sie ernst genommen werden», stellt er fest.
Es gehe beim Bericht und den daraus resultierenden Massnahmen darum, dass Fachleute aus verschiedenen Disziplinen miteinander denken und diskutieren, sagt Christina Manser, Leiterin des kantonalen Amtes für Soziales. Ein Förderkredit in der Höhe von 400'000 Franken soll dabei helfen, die betroffenen Menschen zu stärken. «Was wir damit tun, ist noch sehr offen. Das Geld soll aber in die Weiterbildung fliessen und die Eigenverantwortung stärken», sagt sie.
Viele beziehen IV
Längerfristig soll der Anstieg im Bereich psychischer Behinderungen gebremst werden, schreibt der Kanton St.Gallen. «Es gibt immer mehr psychisch kranke Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung nicht mehr arbeiten oder ihren Alltag selbständig bewältigen können.» Viele Betroffene würden dann eine Invalidenrente beziehen.
Mehr zum Thema erfährst du im TVO-Beitrag. Der ganze Wirkungsbericht ist hier einsehbar.