Quelle: Raphael Rohner
Über 100 Personen hatten sich am Freitagabend in den Drei Weieren versammelt, um dort zusammen zu feiern und zu trinken. Weil über Tiktok, Instagram und Snapchat dazu aufgerufen wurde, bekam auch die Stadtpolizei St.Gallen schnell Wind von der illegalen Veranstaltung. Man habe im Vorfeld von den Aufrufen Kenntnis erhalten, so Mediensprecher der St.Galler Stadtpolizei, Dionys Widmer.
«Teilweise wurde dort schon zu Gewalt aufgerufen», sagt Widmer. Das zeigt sich auch auf Posts, die FM1Today vorliegen. So heisst es zum Beispiel in einem: «Wenn die Herren in Blau kommen, rein schlagen.» Die Partygänger hätten sehr viel Alkohol dabei gehabt.
Quelle: CH Media Video Unit / BRK News / St. Galler Tagblatt
Der Polizei gelang es, die Menschenansammlung aufzulösen. «Grösstenteils friedlich», wie es bei der Stadtpolizei heisst. Durch Absperrungen wurde verhindert, dass weitere Personen auf die Drei Weieren gelangten.
Flaschen geworfen und auf Zerstörungstour gegangen
Darauf zogen die Partygänger weiter zum Roten Platz, wo die Stimmung plötzlich kippte und aggressiv wurde. Es kam zur Auseinandersetzung mit der Polizei und den unterdessen rund 200 Personen. Die Gruppe habe lauthals «Scheiss Polizei und scheiss Corona» gerufen. Widmer: «Polizisten vor Ort wurden beschimpft und mit Flaschen und Steinen beworfen.»
Die Polizei antwortete mit Reizstoff und Gummischrot. Darauf löste sich diese Party ebenfalls auf. «Danach zogen kleinere Gruppierungen durch die Innenstadt und zerstörten verschiedene Sachen», heisst es.
Ein Polizist verletzt
Überall zerstörten die jungen Leute Mobiliar, Pflanzen und Schaufenster. Der Sachschaden beläuft sich auf mehrere zehntausend Franken. Die Leute zündeten Böller und attackierten weiter Polizisten. «Ein Polizist wurde eher leicht verletzt und musste im Spital behandelt werden. Bei einem Polizeiauto wurde die Scheibe eingeschlagen.» Ob es auf der Seite der Randalierer Verletzte gegeben hat, ist noch nicht klar.
Um etwa 2 Uhr kehrte Ruhe ein. Widmer: «Die Polizei kontrollierte mehrere Personen, neun Leute wurden zwecks weiterer Abklärungen aufs Revier mitgenommen. Gegen zahlreiche Personen wurde eine Wegweisung für die Stadt St.Gallen ausgesprochen.» Jetzt ermitteln die Kantons- und die Stadtpolizei. So werden zum Beispiel Fotos und Videos der Ausschreitungen gesucht, um weitere beteiligte Personen ausfindig zu machen.
(red.)