Quelle: TVO
Seit knapp 50 Jahren lernt die Bevölkerung der Stadt St.Gallen und Umgebung im Hallenbad Blumenwies das Schwimmen. Nach all den Jahren benötigt das Bad nun eine Sanierung sowie eine Erweiterung, wie die verantwortlichen Stadträte am Freitag an einem Medienanlass erklären.
Bauliche Mängel und nicht mehr gesetzeskonform
Das Blumenwies habe bauliche Mängel, wie Markus Buschor, Direktor Planung und Bau der Stadt St.Gallen, gegenüber TVO erklärt. Als Beispiel nennt er die Gebäudehülle: «Diese entspricht nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen.» Auch die Technik und der Innenraum hätten die besten Tage hinter sich.
Das Hallenbad verzeichnet jährlich 190'000 Besucher. Ein Grossteil davon sind Schulklassen, die dort den obligatorischen Schwimmunterricht absolvieren. Daher sei das Bad auch aus gesellschaftlicher Sicht wichtig, betont Mathias Gabathuler, Direktor Bildung und Freizeit der Stadt St.Gallen. «Das Bad deckt ja nicht nur das Sportbedürfnis ab, sondern auch den Freizeitcharakter», sagt Gabathuler. Auch der Wellness- und Gesundheitsfaktor spiele eine Rolle. Mit dem neuen Projekt «Waikiki» können all diese Bedürfnisse abgedeckt werden, ist Gabathuler überzeugt.
Zuspruch für die Vorlage – trotz Kritik
Unterstützt wird die Vorlage von SP, FDP und den Grünen. Man ist sich grundsätzlich einig, dass es die zusätzliche Schwimmfläche und die Sanierung braucht. SVP und Mitte haben noch keine Parolen gefasst.
Doch auch wenn die FDP hinter der Vorlage steht, Kritik gibt es trotzdem – und zwar an den Stadtrat. Dieser habe nämlich während der Erarbeitung des Projekts Änderungsaufträge des Parlaments nicht beachtet und sei der eigenen Idee gefolgt. Auch die Grünen sind nicht ganz zufrieden. Grund dafür ist, dass bei einer allfälligen Sanierung während der gut zweijährigen Bauzeit eine Traglufthalle im Lerchenfeld erstellt würde, damit weiter geschwommen werden kann. Das sei energietechnisch ein Unding – vorallem in der jetztigen Mangellage.
Bei der Stadt heisst es, dass man die ökologischen Aspekte miteinbezogen habe. Man sei jedoch zum Schluss gekommen, dass das Bedürfnis der Schulen höher gewichtet werden müsse. Das letzte Wort hat dann das Stimmvolk am 25. September an der Urne.
(red.)