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St.Galler Macheten-Attacke: Antworten auf die drängendsten Fragen

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St.Galler Macheten-Attacke: Antworten auf die drängendsten Fragen

12.07.2024, 11:39 Uhr
· Online seit 12.07.2024, 11:30 Uhr
Am Donnerstagabend verletzte ein 34-jähriger Schweizer an der St.Galler Hochwachtstrasse mehrere Personen mit einer Machete. Nun sind weitere Details zur Tat bekannt.
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Am Donnerstag erschütterte eine Gewalttat die Stadt St.Gallen. Ein Bewohner eines Mehrfamilienhauses verletzte mit einer Machete fünf Personen teils schwer. Darunter auch eine schwangere Frau und ein Kleinkind. Der mutmassliche Täter konnte noch am selben Abend dank der Hilfe von zwei Bürgern und der Polizei festgenommen werden. Weiter musste das Haus evakuiert werden, weil in der Wohnung des mutmasslichen Täters eine ausgeschüttete, brennbare Flüssigkeit sowie Gas festgestellt wurden.

Quelle: BRK News / TVO / Carmen Frei / CH Media Video Unit / Linus Bauer

Nun kommen weitere Details ans Licht. Wir haben den aktuellen Stand der Ermittlungen für dich zusammengefasst.

Was ist mit dem mutmasslichen Täter?

Wie Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen, gegenüber FM1Today erklärt, wurde der 34-Jährige am Donnerstag zuerst verletzt ins Spital eingeliefert. Dieses konnte er im Laufe der Nacht verlassen und wurde in die Haft überführt. Nun folge die Einvernahme durch die Staatsanwältin und Polizei. Danach wird die Staatsanwaltschaft einen Haftantrag auf Untersuchungshaft ans Zwangsmassnahmengericht stellen.

Wie ist der Gesundheitszustand der Opfer?

Wie Krüsi sagt, seien die Opfer laut den behandelnden Ärzten alle ausser Lebensgefahr. Genauere Angaben wollte er nicht machen. Bekannt ist, dass sämtliche Opfer operiert werden mussten.

Wann konnten die Bewohnenden wieder zurück in ihre Wohnungen?

Gemäss Krüsi konnten im Laufe der Nacht alle von der Evakuierung betroffenen Personen zurück in ihre Wohnungen. Zuerst wurden sie allerdings von Kantonspolizei befragt. Es sei wichtig, die Befragungen so schnell wie möglich durchzuführen, sagt Krüsi und erklärt: «So können wir eine Beeinflussung der Zeuginnen und Zeugen durch beispielsweise Medienberichte oder Gespräche untereinander vermeiden.»

Zudem sei auch die psychologische Erste Hilfe für die Bewohnenden aufgeboten worden. «Das Erlebte ist für die Betroffenen eine Belastung. Sie haben schreckliche Bilder gesehen», erklärt Krüsi. Weiter darauf eingehen will er nicht.

Warum war der Täter polizeibekannt?

Der Täter war der Kantonspolizei als psychisch auffällig bekannt. Aus Persönlichkeitsschutzgründen hält sich Krüsi hier bedeckt. Der mutmassliche Täter sei aber nicht vorbestraft.

Ist eine Person psychisch auffällig, wird sie durch einen Amtsarzt begutachtet. Dieser entscheidet dann, ob eine fürsorgliche Unterbringung in einer Klinik notwendig ist.

Ein Bewohner, der den Täter festhalten konnte, wurde dabei verletzt. War das Verhalten richtig?

Normalerweise gilt die Devise, dass man helfen, sich dabei aber nicht in Gefahr begeben soll. In diesem Fall ist es allerdings ein bisschen anders. Dank des couragierten Eingreifens der Bewohner konnte der Mann gestoppt und so weitere Opfer verhindert werden, sagt Krüsi. «Man stelle sich vor, der Täter wäre geflüchtet und hätte mit seiner Machete weitere Personen verletzt. Darum Respekt an die beiden Männer, dass sie so couragiert eingegriffen haben», sagt Krüsi weiter. Krüsi sagt zudem, dass es keine Empfehlung gebe für solche Ereignisse. Man müsse situativ entscheiden.

veröffentlicht: 12. Juli 2024 11:30
aktualisiert: 12. Juli 2024 11:39
Quelle: FM1Today

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