Ostschweiz
St. Gallen

Tempo 30 am Oberen Graben: St.Galler Stadtparlamentarier spricht von «Ideologie»

Stadt St.Gallen

Tempo 30 am Oberen Graben: Stadtparlamentarier spricht von «Ideologie»

· Online seit 11.04.2024, 19:23 Uhr
Der St.Galler Stadtrat hat aus Sicherheitsgründen am Oberen Graben eine Tempo-30-Zone verfügt. Dieser Entscheid kommt nicht überall gut an. Ein Stadtparlamentarier wirft der Stadt vor, dies aus rein ideologischen Gründen gemacht zu haben.

Quelle: TVO

Anzeige

Auf der Gartenstrasse und beim Oberen Graben fahren die Autos gemächlich – und dies nicht erst, seit das Tempo auf 30 Stundenkilometer gedrosselt wurde. Zuvor galt dort Tempo 50. Doch bereits damals waren die meisten Autofahrer bereits durchschnittlich mit 34 Kilometern pro Stunde unterwegs. Der St.Galler Stadtrat begründete den Entscheid mit Sicherheitsüberlegungen.

Dass der Stadtrat den Entscheid durchboxte, davon hält der FDP-Stadtparlamentarier Andreas Dudli wenig. «Im Falle des Oberen Grabens und der Gartenstrasse macht dieser Entscheid keinen Sinn», sagt Dudli gegenüber TVO. Gutachten hätten bereits gezeigt, dass die meisten dort langsamer unterwegs waren. Nun trotzdem eine Temporeduktion durchzuführen, sei sinnlos – und geht noch einen Schritt weiter. Er wirft der Stadt vor, den Entscheid aus rein ideologischen Gründen gefällt zu haben.

Die zuständige Stadträtin Sonja Lüthi weilt derzeit in den Ferien und war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. In der Antwort des Stadtrates auf Dudlis Vorstoss im Parlament heisst es aber: «Es besteht eine falsche Sicherheit, wenn ein Grossteil der Verkehrsteilnehmenden Tempo 30 einhält, grundlegend aber schneller gefahren werden darf.» Insbesondere die rund 4 Prozent der Fahrzeuge, welche mit mehr als 40 Stundenkilometern auf diesem Abschnitt verkehren, seien ein Sicherheitsrisiko. Die Anordnung von Tempo 30 sei eine Massnahme zugunsten der Verkehrssicherheit und somit nicht «rein politisch».

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Kommt es an diesen Ort also vermehrt zu Unfällen? «Nein», sagt Roman Kohler, Mediensprecher der Stadtpolizei St.Gallen. Seit 2019 kam es nur selten zu Unfällen. Schwer verletzt wurde dabei niemand. Dennoch begrüsst die Polizei den Entscheid zur Temporeduktion.

Wie die Stadtbevölkerung die Situation wahrnimmt und was sich Dudli nun vom Stimmvolk wünscht, siehst du im Video.

veröffentlicht: 11. April 2024 19:23
aktualisiert: 11. April 2024 19:23
Quelle: TVO

Anzeige
Anzeige
[email protected]