Ein Licht am Ende des Rosenbergtunnels: Die befürchtete Verzögerung bei den Hauptarbeiten an der St.Galler Stadtautobahn trifft aller Voraussicht nach nicht ein. Aufgetreten waren diese Befürchtungen im September 2020 – ausgelöst durch eine Beschwerde.
Diese richtete sich nur gegen gewisse Teils des Bauvorhabens. Konkret die geplanten Standorte von drei Strassenabwasser-Behandlungsanlagen. Das sind Anlagen, welche das Regenwasser von stark befahrenen Strassen reinigen, bevor es in die Natur zurückgeführt wird.
Die Beschwerde hatte auch eine aufschiebende Wirkung für die geplanten Hauptarbeiten an der Autobahn zur Folge.
Bundesverwaltungsgericht hebt Aufschub auf
Das Bundesamt für Strassen (Astra) nahm in der Folge gegenüber dem Bundesverwaltungsgericht Stellung. Das Ziel: Eine rechtskräftige Plangenehmigungsverfügung und damit die Aufhebung der aufschiebenden Wirkung für das Gesamtprojekt – also für jene Teile, die von der Beschwerde nicht betroffen sind. Das Bundesverwaltungsgericht entsprach diesem Ansinnen.
Der Beginn der Hauptarbeiten wird sich somit nicht verspäten. «Einen wesentlichen Verzug beim Beginn der Hauptarbeiten wird es nicht geben», sagt Astra-Mediensprecher Julian Räss gegenüber FM1Today.
Voraussichtlich werden die Hauptarbeiten im zweiten Halbjahr 2021 beginnen. Bis im Frühling dauern die Vorarbeiten, etwa das Einrichten von Installationsplätzen.
Geduld dennoch oberstes Gebot
Auch wenn die Vorarbeiten voraussichtlich rechtzeitig beginnen können, dauert die Sanierung der Stadtautobahn noch jahrelang. Die Vorarbeiten begannen bereits 2018. Die erste Etappe der Hauptarbeiten wird bis Mindestens 2023 dauern, die zweite Etappe bis 2026. Der Abschluss soll 2027 erfolgen.
Vorausgesetzt, es stellen sich keine weiteren Verzögerungen ein. Denn die Beschwerde läuft weiter, das Gesamtprojekt ist nur nicht mehr blockiert. Wie es derzeit aussieht, wird die Ausdauer der Autofahrerinnen und Autofahrer aber nicht übermässig gefordert.
Im Gegensatz zur alten St.Galler Autobahn: Diese stösst zu den Stosszeiten morgens und abends jeweils an ihre Kapazitätsgrenze, oder diese wird sogar überschritten. Dass viele Personen aufgrund der Pandemie vom ÖV aufs Auto ausweichen, verschlimmert die Situation.
Damit die Leistungsfähigkeit der Stadtautobahn während der Bauarbeiten erhalten bleibt, müsste der Verkehr während der Jahre 2022 und 2023 jedoch um 10 Prozent abnehmen.
(thc)