Für die Lohngleichheitsprüfung wurden die Gehälter von 2711 Mitarbeiterinnen und 3502 Mitarbeitern miteinander verglichen. Die Auswertung habe ergeben, «dass Frauen unter Berücksichtigung der aggregierten Datenbasis bei sonst gleichen Voraussetzungen rechnerisch 3,1 Prozent weniger verdienen als Männer», heisst es in der Mitteilung der Staatskanzlei vom Donnerstag.
Das Gleichstellungsgesetz verpflichtet Betriebe mit 100 oder mehr Angestellten zu einer Lohngleichheitsanalyse. Der Kanton hat dafür ein spezialisiertes Beratungsunternehmen beauftragt. Mit dem Tool «Logib» wird derjenige Teil des Lohnunterschieds zwischen Frauen und Männern ermittelt, «der einzig auf das Geschlecht und nicht auf objektiv beobachtbare Merkmale zurückgeht».
Grenze von 5 Prozent
Zur Frage, ob die Differenz ein Zeichen von systematischer Lohndiskriminierung ist, hat das Büro für Gleichstellung einen Toleranzwert festgelegt. Dieser liegt bei 5 Prozent. Damit gebe es «keine begründeten Hinweise auf eine systematische Lohndiskriminierung in der kantonalen Verwaltung», heisst es in der Mitteilung.
Die Regierung will die Lohndifferenz «nicht bagatellisieren», wie sie ankündigt. Die Unterschiede bei den Gehältern sollen nun analysiert werden, um mögliche Ursachen sowie den Handlungsbedarf zu lokalisieren. In vier Jahren ist eine weitere nun aber freiwillige Lohngleichheitsprüfung geplant.
Bereits zweite Analyse
Die aktuelle Analyse ist bereits die zweite Überprüfung der Gehälter von Frauen und Männern in der Verwaltung. 2019 war eine Differenz von 2,4 Prozent festgestellt worden. Wurden die Lohnunterschiede grösser? Die Daten seien schlecht vergleichbar, erklärte Michel Müglich, Leiter des Personalamtes, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Seit der letzten Untersuchung ist beim Kanton ein neues Lohnsystem (Nelo) eingeführt worden. Weiter wurde dieses Mal ein neues Tool eingesetzt und es sind deutlich mehr Personen befragt worden als 2019: Damals ging es um die Gehälter von 4400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, bei der neuen Analyse waren es die Löhne von 6213 Frauen und Männern. Damit dürfte wohl erste die nächste Überprüfung einen aussagekräftigen Vergleich liefern, bestätigte Müglich.
(sda)