Bereits im April 2021 wurde bekannt, dass Facebook von einem Datenleck betroffen war. 1,6 Millionen Daten von Schweizer Nutzerinnen und Nutzern wurden damals gestohlen. Als Folge kann die Täterschaft Zugang zu den Accounts erlangen. «Mit diesen Accounts haben die Täter Kinderpornografie ins Netz geladen. Das ist fatal für die unschuldigen User», sagt Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen, gegenüber FM1Today.
Betroffene sollen Anzeige erstatten
Die Anzahl der gemeldeten Fälle sei zwar klein, die Dunkelziffer dürfte aber hoch sein, sagt Krüsi. Die ersten Fälle seien im Spätherbst und Winter aufgetaucht. «Leute, die betroffen sind, bitten wir, eine Anzeige zu machen. Das hat den Vorteil, dass der Fall dokumentiert wird.»
Der Facebook-Mutterkonzern Meta erkennt, wenn kinderpornografische Inhalte hochgeladen werden. Diese werden gelöscht und die Daten an die US-Behörden gemeldet. Diese wiederum informiert danach die Strafverfolgungsbehörden der jeweiligen Länder. So können Unschuldige plötzlich ins Visier der Strafverfolgungsbehörden geraten.
«In einem solchen Fall erhalten wir in der Regel die Daten aus den USA. Es müssen Abklärungen eingeleitet werden und es könnte zu Hausdurchsuchungen kommen. Das ist sehr unangenehm, wenn man unschuldig ist», sagt Krüsi.
«Digitale Spuren gibt es immer»
Wird ein Verdacht sofort gemeldet, können die Behörden aber noch reagieren. «Digitale Spuren gibt es immer. Man kann gewisse Rückschlüsse darauf ziehen, wer, was, wann und wo veröffentlicht hat. So kann auch ausgeschlossen werden, dass die Person mit dem gehackten Konto dahintersteckt», sagt Krüsi.
Das Ziel der Täter sei es, der Reputation der Opfer zu schaden. Die Täter könnten beispielsweise Bestellungen übers Internet tätigen oder Personen denunzieren. «Das kann die Person stark in Misskredit bringen.»
Um solche Fälle in Zukunft zu vermeiden, empfiehlt die Kantonspolizei St.Gallen, das Passwort des Facebook- und Instagram-Accounts sowie des damit verknüpften E-Mail-Accounts vorsorglich zu ändern.
(dab)