Ostschweiz
St. Gallen

Verfolgungsjagd in Oberriet

Verfolgungsjagd in Oberriet

23.11.2018, 11:30 Uhr
· Online seit 23.11.2018, 10:40 Uhr
Zwei beschädigte Autos, zwei verletzte Personen und ein Flüchtiger. Das ist die Bilanz, nachdem ein Auto am Donnerstagaband eine Grenzkontrolle bei Montlingen durchbrochen hatte. Bei der anschliessenden Verfolgung baute der Fahrer des Fluchtautos einen Unfall.
Sandro Zulian
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Am Donnerstagabend, kurz nach 21 Uhr wollte eine Patrouille des Grenzwachtkorps beim Grenzübergang Montlingen ein einreisendes Fahrzeug mit zwei unbekannten Männern kontrollieren. «Auf einmal ist das Auto davongefahren. Die Grenzwächter haben die Verfolgung aufgenommen», sagt Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen gegenüber FM1Today.

Patrouille in Oberriet gerammt

Die Patrouille des Grenzwachtkorps verfolgte das flüchtende Auto und konnte es auf der Montlingerstrasse in Fahrtrichtung Oberriet einholen. Bei der Verzweigung Montlinger-/Neufeldstrasse in Oberriet wendete der flüchtende Autofahrer um eine Verkehrsinsel und wollte in die entgegengesetzte Richtung weiterfahren. «Die Unbekannten wollten in die Gegenrichtung flüchten, dabei wurde ihnen aber von den Grenzwächtern der Weg abgeklemmt», sagt Schneider.

Dabei rammte das Auto den Patrouillenwagen, knallte gegen den Randstein und blieb auf dem Trottoir stehen. Die beiden Männer rannten daraufhin getrennt voneinander davon und versuchten, in Richtung Rhein zu gelangen.

Eine Person festgenommen

Mehrere Polizeifahrzeuge der Kantonspolizei St.Gallen nahmen die Verfolgung auf. Im Gebiet Lehen fiel einer Polizeipatrouille ein Mann auf, der sich als Flüchtender herausstellte. Er wurde festgenommen. Der 37-jährige Pole wird verdächtigt, Einbrüche begangen oder geplant zu haben. Gegen ihn wird nun ermittelt. Sein Komplize ist noch immer auf der Flucht. «Wir müssen jetzt herausfinden, wer der zweite Mann ist», sagt Schneider. «Mithilfe unserer Ermittlungen hoffen wir, auch den zweiten Mann bald festzunehmen.»

Zwei Personen verletzt

Beim Unfall seien zwei Personen leicht verletzt worden, sagt Schneider: «Ein 26-jähriger Grenzwächter verletzte sich beim Unfall und auch der 37-jährige Pole beklagte sich nach seiner Festnahme über Schmerzen. Nach jetzigem Kenntnisstand dürften beide zum Glück nur leicht verletzt sein.»

«Es ging relativ schnell»

In der Regel würde die Kantonspolizei vom Grenzwachtkorps verständigt, wenn diese einen solchen Fall habe. Die Kantonspolizei organisiere sich dann so, dass es ein Fluchtauto anhalten kann. «In diesem Fall wurden wir aber erst nach dem Unfall in Kenntnis gesetzt.» Nach dem Unfall bot die Polizei so viele Patrouillen wie möglich auf, um nach den beiden Flüchtenden zu fahnden. «In diesem Fall ging es relativ schnell, bis es zum Unfall kam», sagt Schneider.

Verfolgungsjagd mitten durchs Dorf

Die Strecke zwischen dem Grenzübergang Montlingen und dem Dorf Oberriet führt durch eine Wohnregion. Das ist auch Schneider bewusst. Aber: «So ein Einsatz geht so schnell, da hat man keine Zeit, Strassen zu sperren oder Anwohner genug früh zu warnen.» Die Polizei und das Grenzwachtkorps sei aber zu jeder Zeit vorsichtig. «Da schaut man, dass man nicht selber noch zu einer Gefahr für Fussgänger oder den restlichen Verkehr wird.» Im Zweifelsfall müsse man die Flüchtenden ziehen lassen. Im vorliegenden Fall sei aber niemand aktiv gefährdet worden.

veröffentlicht: 23. November 2018 10:40
aktualisiert: 23. November 2018 11:30
Quelle: red.

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