Die Spanier, die am Mittwochabend auf einer Canyoning-Tour in Vättis ums Leben gekommen sind, waren erfahren. Wie die St.Galler Kantonspolizei an einer Medienkonferenz vor Ort sagt, seien die Männer auch schon in anderen Schweizer Schluchten gemeinsam unterwegs gewesen.
Quelle: FM1Today
Von zwei Frauen begleitet
Drei Männer aus Navarra im Norden Spaniens wurden in der Nacht auf Donnerstag tot geborgen, nach dem vermissten vierten Mann wird weiter gesucht. «Wir müssen davon ausgehen, dass auch er verstorben ist», sagt Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. Die Männer waren 30, 33, 38 und 48 Jahre alt.
Sie hatten sich am Mittwoch gemeinsam mit zwei Frauen zum Einstiegsort der Canyoning-Route in der Parlitobelschlucht begeben. Die Frauen wanderten anschliessend zurück. Eine der Frauen war mit einem der Verstorbenen verheiratet.
Quelle: CH Media Video Unit / BRK News
Suche nach Vermisstem unterbrochen
Die Einsatzkräfte gehen davon aus, dass die Verstorbenen von einem heftigen Gewitter überrascht und von Stein- und Wassermassen mitgerissen wurden. Gemäss Meteo Schweiz ging um 18.10 Uhr ein heftiges Gewitter über dem Gebiet nieder. «Das Zentrum dieses Gewitters befand sich direkt über der Parlitobelschlucht und dauerte bis 19.30 Uhr. Dabei fielen Niederschläge von 25 bis 30 Litern pro Quadratmeter und Stunde», sagt Krüsi.
Nach dem Vermissten wird «mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln» gesucht, so der Polizeisprecher. Zwischenzeitlich waren fast 100 Helferinnen und Helfer im Einsatz. Am Donnerstagnachmittag musste die Suche wegen der Witterung unterbrochen werden.
Schlucht bei normalen Verhältnissen ungefährlich
«Bei normalen Verhältnissen bergen diese und andere Schluchten keine speziellen Schwierigkeiten für geübte Canyoning-Sportlerinnen und -Sportler», sagt Armin Grob, Canyoning-Spezialist bei der Alpinen Rettung Ostschweiz. Geführte Touren gibt es Parlitobelschlucht nicht, es sind nur private Ausflüge möglich.
Quelle: tvo
Grob ist auch Teil der Suchtruppe, welcher am Donnerstag nach dem vierten Mann gesucht hat. Die grosse Herausforderung dabei sei, dass man sich während der Suche nicht selbst in Gefahr bringe: «Wir haben zuerst aus der Luft gesucht, dies blieb jedoch ergebnislos. Danach haben wir uns mit einer Heliwinde abgeseilt und sind die Schlucht zu Fuss abgelaufen.»
Der Liveticker der Medienkonferenz zum Nachlesen:
(abl/lag)