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Von 5 bis 70 Franken: So viel kosten die Corona-Schnelltests in der Ostschweiz

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Von 5 bis 70 Franken: So viel kosten die Corona-Schnelltests

· Online seit 10.10.2021, 06:43 Uhr
Ab Montag müssen Ungeimpfte mehr Geld in die Hand nehmen, um weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Die Coronatests sind ab dann kostenpflichtig. Die Preise für die Tests fallen in der Ostschweiz jedoch sehr unterschiedlich aus.
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Die Coronatests an der Olma in St.Gallen sind ein wahres Schnäppchen. In den Testcentern im Breitfeld, beim Bahnhof St.Fiden und beim Messegelände gibt es den Schnelltest ab dem 11. Oktober zum Sonderpreis von 26.50 Franken. Das ist rund die Hälfte günstiger als bei den meisten Testanbietern in der Ostschweiz. Da die Kosten nun nur noch in vereinzelten Fällen vom Bund übernommen werden, dürfen die Preise von den Anbietern neu selbst gestaltet werden. Dies sorgt in der Ostschweiz für eine Preis-Willkür.

So bietet der Rheintaler Arzt Roman Würth aus Widnau wohl den günstigsten Schnelltest in der Ostschweiz an. Bei Würth gibt es den Test für Personen unter 30 Jahren bereits für einen Fünfliber – also für das Geld, das der Test selbst kostet. Entnahme, Analyse, Meldung an das BAG und Ausstellung des Zertifikats werden vom Arzt selbst übernommen, wie das «St.Galler Tagblatt» schreibt. Auch beim Corona-Testcenter in St.Gallen erhalten jüngere Personen, also Schülerinnen, Schüler und Studierende, Rabatt. Den Coronatest gibt es für sie für 25 Franken, für den Rest kostet er 37 Franken.

Quelle: tvo

Üblich sind Kosten zwischen 47 und 54 Franken

Solch günstige Tests können jedoch nur die wenigsten anbieten. Generell kosten die Schnelltests in der Ostschweiz zwischen 47 und 54 Franken. Gemäss dem Präsidenten des Thurgauer Apothekenverbands, Stefan Ullmann, braucht es diesen Betrag, um die Kosten decken zu können. Vor allem, wenn der Testanbieter neben dem Zertifikatstesting auch sämtliche PCR- und Antigen-Schnelltests sowohl für symptomatische als auch asymptomatische Personen anbiete und nebenher einen laufenden Betrieb, wie beispielsweise eine Apotheke oder eine Arztpraxis, führe. Es sei kaum möglich, die Kosten weiter zu senken.

«Das Testen ist gegenüber dem vergangenen Herbst ausserdem sehr viel anspruchsvoller geworden: Plötzlich müssen wir Zertifikate ausstellen, es gibt Personen mit nur einer Impfung, deren Kosten weiterhin vom Bund bezahlt werden oder Geimpfte, die bei Symptomen mit einem PCR getestet werden müssen», so Ullmann, Geschäftsführer der Passage Apotheke in Frauenfeld. Die Apotheke musste deshalb stets umdisponieren und sich den neuen Bedingungen anpassen. Deshalb sei der Preis von etwa 50 Franken fair. In Ullmanns Apotheke kostet der Test rund 54 Franken.

In den Coop Vitality Apotheken gibt es den Test rund sieben Franken günstiger für 47 Franken. Auch die Ausserrhoder Testcenter in Herisau und Heiden verlangen diesen Preis. Deutlich teurer ist der Test im Kantonalen Gesundheitszentrum Appenzell Innerrhoden. Den Schnelltests gibt es für 70 Franken, was fast so viel wie am Flughafen Zürich (80 Franken) ist.

Keine Preisempfehlung vom Bund

Diese Preis-Willkür ist wohl das Resultat einer fehlenden Preisempfehlung. Es gibt weder seitens des Bundes noch seitens der Apothekenverbände eine Empfehlung. Ein einziger Richtwert sind die 47 Franken, die der Bund auch weiterhin für die Testkosten bei Ausnahmefällen übernimmt. «Für Selbstzahler hat der Bund keine Tarife festgelegt. Diese Preisfestsetzung unterliegt der Privatautonomie», schreibt der Bund auf Anfrage.

Der Bund selbst berechnet die Testkosten wie folgt: 22.50 Franken für Material, Entnahme und Gespräch, 17 Franken für die Analyse, 2.50 Franken für die Meldung des Resultats ans BAG und getestete Personen inklusive Ausstellung des Covid-Zertifikats und 5 Franken für die Abrechnung mit dem Bund. Das ergibt 47 Franken.

Wie teuer sind die Corona-Schnelltests bei euren Anbietern? Schreibt es uns in die Kommentare!

veröffentlicht: 10. Oktober 2021 06:43
aktualisiert: 10. Oktober 2021 06:43
Quelle: FM1Today

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