Quelle: FM1Today/Cynthia Sieber
«Auch wenn sie süss aussehen, sind sie Raubtiere und ernähren sich hauptsächlich von tierischem Protein», sagt Joshua Förg, Junior-Kurator im Walter Zoo. Er spricht von den Erdmännchen, die gerade Nachwuchs bekommen haben. Drei kleine Jungtiere haben Mitte Februar das Licht der Welt erblickt.
Bei den Erdmännchen sei die Reproduktion ein wichtiger Teil des Sozialverhaltens, erklärt Förg. «Ein Weibchen hat im Normalfall eine Tragzeit von rund 70 Tagen und kann dementsprechend bis zu drei Würfe pro Jahr zur Welt bringen.»
Die drei Jungtiere sollten auf keinen Fall vom Rudel getrennt werden, weiss Förg: «Ganz wichtig ist, dass Erdmännchen in einem grossen Sozialtrupp unterwegs sind – das sind meistens bis zu 20 Tiere.» Im Walter Zoo leben derzeit 24 Erdmännchen zusammen.
«Bei den Erdmännchen pflanzen sich meist nur die dominanten zwei Tiere fort. Das bedeutet, dass das dominante Muttertier die anderen unterdrückt – somit wird auch Inzucht vermieden.»
Zwergseidenäffchen mit Zwillingen
Bei den Zwergseidenäffchen gab es gar Zwillinge – davon ist leider eines bereits verstorben. «Wie in der Natur ist es auch in Zoos meistens so, dass die ersten Wochen bei Jungtieren sehr heikel sind und nicht alle überleben.»
So war das auch im Walter Zoo: «Wir hatten Zwillinge, allerdings hat eines davon die ersten Wochen nicht überlebt. Es ist aber ganz normal und ein Selektionsverhalten der Muttertiere, welches möglichst gesunde Nachkommen haben möchte», erklärt Förg. Und wenn dieses Muttertier merkt, dass etwas nicht stimmt, entfernt es sich vom Jungtier.
Tropische Arten wie die Zwergseidenäffchen haben gemäss Förg keine Paarungszeit und können sich das ganze Jahr über fortpflanzen. Wenn also das Nahrungsangebot passt, können sich die Tiere reproduzieren – und da dieses in einem Zoo immer passt, können die Zwergseidenäffchen über das ganze Jahr paaren.
In der Natur sind die Zwergseidenäffchen jedoch bedroht: «Sie kommen im Amazonasgebiet in Südamerika vor. Die Abholzung der Regenwälder spielt hier eine grosse Rolle – denn der natürliche Lebensraum nimmt immer mehr ab.» Dementsprechend sei es sehr wichtig, eine Population ausserhalb des natürlichen Lebensraums aufzubauen und zu gegebener Zeit Auswilderungen zu machen.
Nachwuchs im Hintergrund
Nachwuchs gab es auch bei den Kurzohrrüsselspringern. «Die Rüsselspringer sind sehr heikle Pfleglinge. In den ersten Lebenswochen ist grosse Vorsicht geboten und wir möchten ihnen möglichst viel Ruhe gönnen», weiss Förg. Deswegen leben diese in der Hintergrundhaltung.
Die Zucht der Rüsselspringer ist laut Förg sehr anfällig für Störungen: «Diese können verschiedenster Art entstehen – beispielsweise bei Reinigungsarbeiten oder Besucherlärm. Dementsprechend wollen wir hier kein Risiko eingehen.»
Bald noch mehr Babytiere im Walter Zoo?
Laut Förg dürften sich die Besuchenden das ganze Jahr über auf neuen Nachwuchs bei verschiedensten Tieren freuen. «Welche Tierarten im Laufe des Jahres Nachwuchs bekommen, können wir derzeit gar nicht so genau sagen. Wir hoffen es aber bei einigen Tierarten – beispielsweise bei unseren Zwergottern», so Förg.
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