Ostschweiz
St. Gallen

Werben mit tiefen Löhnen - das lohnt sich

Werben mit tiefen Löhnen - das lohnt sich

24.05.2018, 14:20 Uhr
· Online seit 11.05.2018, 06:18 Uhr
Sie werben damit, dass sie den tiefsten Lohn der ganzen Stadt zahlen. Seit einigen Wochen hängen Werbeplakate der Softwarefirma Frontify in der ganzen Stadt St.Gallen mit dem Spruch «lowest salaries in town». Die aussergewöhnliche Werbung zahlt sich aus.
Lena Rhyner
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Alle einmal die Hand heben, die sich bei einer Firma bewerben würden, die die tiefsten Löhne zahlt. Allzu viele Hände werden wohl nicht in der Luft sein. Trotzdem wirbt die in St.Gallen stationierte Softwarefirma Frontify damit. «Lowest salaries in town» steht auf den Werbeplakaten und Stickern, die in der ganzen Stadt verteilt sind. «Das stimmt natürlich nicht, und wir lösen den Spruch ja auch auf unserer Webseite auf», sagt Adrien Fernandez von Frontify zu FM1Today. «Wir zahlen nicht die tiefsten Löhne der Stadt, aber auch nicht die höchsten. Es war aber bewusst unser Ziel, Leute zu finden, die nicht nur wegen des Geldes einen Job suchen. Sie sollen das, was sie tun, auch gut und gerne machen.»

Die Idee zu diesen Plakaten sei eigentlich eine Juxidee gewesen. Die Werbekampagne sollte anders sein als sonst, auffallen und den Spirit des Unternehmens widerspiegeln. «Wir wollten zeigen, dass wir eine lustige Firma mit Sinn für Humor und Selbstironie in St.Gallen sind.»

Auch wenn ein Slogan wie «lowest salaries in town» auf den ersten Blick wie ein Eigentor aussieht, ist das in Wirklichkeit ein Sieg. Die Reaktionen auf die Plakate haben die Erwartungen übertroffen, heisst es bei Frontify. Besonders im Umfeld seien die Mitarbeitenden oft drauf angesprochen worden, und das immer im positiven Sinne.

Auch an der Anzahl der Bewerbungen sei der Erfolg erkennbar, sagt Fernandez: «Es gab einige Bewerbungen, die auf die Plakate angespielt haben. Einer hat zum Beispiel ein Foto von den Plakaten geschickt, die Idee gelobt und nebenbei noch kurz erwähnt, dass er auch programmieren könne. Wir sind der Sache dann nachgegangen und gut möglich, dass jetzt etwas daraus wird.»

Die Kampagne habe sich für Frontify gelohnt. Dadurch hätten sie einige Leute ansprechen und finden können, die gut in ihr Unternehmen passen. «Das ist uns auch wirklich wichtig, dass unsere Mitarbeiter zu uns passen. Nur dann kann ein Unternehmen auch wirklich Erfolg haben», sagt Adrien Fernandez.

veröffentlicht: 11. Mai 2018 06:18
aktualisiert: 24. Mai 2018 14:20

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