Eine Marronicremesuppe zur Vorspeise, Roastbeef an Morchelrahmsauce zum Hauptgang und Spekulatius-Cheesecake mit Lebkuchenmousse zum Dessert – dieses Menü inklusive einer Flasche Wein und Guetzli bekommen am Vormittag des 24. Dezembers rund 100 Personen aus der Region Widnau nach Hause geliefert. An Heiligabend müssen sie es nur noch fertig zubereiten.
«Es gibt, unter anderem bedingt durch Corona, einige Menschen, die sich kein feines Weihnachtsessen leisten können», sagt Katharina Faé, Geschäftsführerin des Businesshotels Forum in Widnau. «Viele befinden sich in Kurzarbeit. Wenn sie nur noch 80 Prozent eines Mindestlohns verdienen, reicht das Geld manchmal kaum aus zum Überleben.»
Das «Forum» hat kurzfristig eine Charity-Aktion gestartet und schenkt Bedürftigen das Weihnachtsmenü. Finanziert wird das Essen zur Hälfte vom Hotel selbst, den Rest des Betrages übernehmen Firmen aus der Region und private Spender.
«Anderen eine Freude machen»
Nachdem der Bundesrat vergangenen Freitag entschieden hatte, Gastronomiebetriebe per 22. Dezember komplett zu schliessen, kam dem Widnauer Hotel spontan die Idee für die Aktion. «Wir bieten all jenen, die schon im Restaurant reserviert hatten, das Weihnachtsessen ohnehin als Takeaway an. Und da dachten wir, wir könnten auch anderen damit eine Freude bereiten.» Auch die Hotelangestellten des «Forum» sind in Kurzarbeit. «Wir wollten etwas Gutes tun.»
Hilfe von der Gemeinde
Das Hotel Forum bat die Gemeinde Widnau um Adressen von Familien, die Hilfe benötigen könnten. Zusätzlich machte die evangelische Kirchgemeinde der Region ihre bedürftigen Mitglieder auf die Aktion aufmerksam. «So wissen wir, dass das Essen an die richtigen Adressen geht», erklärt Faé. Noch seien einige Portionen übrig. «Interessierte dürfen sich gerne direkt bei uns melden.»
Wie Katharina Faé sagt, sind viele in der Region begeistert von der Initiative. «Im nächsten Jahr wollen wir früher damit beginnen, um noch mehr Leuten ein Weihnachtsessen ermöglichen zu können.» An Spenden mangle es auf alle Fälle nicht. «Wir haben mehr Anfragen von Firmen bekommen, als wir tatsächlich an Spenden gebraucht haben. Diese Firmen haben wir nun auf das kommende Jahr verwiesen.»