Der Neuschnee liegt noch auf dem riesigen Baugerüst, das auf dem «Lattich»-Areal aufgebaut wurde. Davor steht ein grosser Lastwagen mit einem Holz-Container darauf. Hier entsteht die nächsten Tage der «Lattich-Bau», das sind 48 Holzmodule, die neben -und aufeinander aufgebaut werden. Bis Donnerstagmorgen soll der Komplex stehen und die nächsten zehn Jahre für die Kreativwirtschaft genutzt werden.
«Wir haben einen breiten Mietermix»
«Unser Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, wo sich die Kreativwirtschaft austauschen kann und arbeitet», sagt Gabriela Falkner, Co-Präsidentin des Vereins Lattich. 45 der 48 Module werden vermietet, die restlichen drei sind für die Technik vorgesehen. «Wir haben einen breiten Mietermix aus dem sozialen Bereich, kleinen Unternehmen, Einzelpersonen, Design oder Architektur.»
«Hier ist etwas Neues möglich»
Drei Jahre wurde auf dieses Projekt hingearbeitet. Jetzt wird die Vision, einen Ort für die Kreativwirtschaft zu schaffen, sichtbar. «Hier entsteht ein Ort, wo etwas Neues möglich ist», sagt Gabriela Falkner. Praktisch alle Module sind bereits vermietet: «Vier sind noch zu haben, einige sind noch im Verhandlungsstatus.»
«Lattich-Bau» ist Zwischennutzung
Das Projekt «Lattich-Bau» ist eine Zwischennutzung des Güterbahnhof-Areals. Das Grundstück gehört dem Kanton und wird in etwa zehn Jahren zum Teil für den Autobahnanschluss umgebaut. Die Initianten des Projekts sehen das Zeitlimit positiv: «Es zwingt uns, zu improvisieren und kreativ zu bleiben», sagt Rolf Geiger, Geschäftsleiter der Regio Appenzell Ausserrhoden-St.Gallen-Bodensee.
«Positive Signale für Region»
«In unserem Projekt geht es darum, kreative Köpfe in der Region zu halten und neue zu gewinnen», sagt Rolf Geiger. «Es ist ein Ort und ein Projekt, auf das St.Gallen gewartet hat.» Auch Marc Mächler (FDP), St.Galler Regierungsrat und Vorsteher des Baudepartements, sieht in diesem Projekt eine Chance für die Ostschweiz: «Momentan gelten die St.Galler und Ostschweizer nicht als die ‹kreativsten Köpfe›. Wenn wir hier wieder Impulse geben können und die Kreativität zulassen, gibt es bestimmt positive Signale für unsere Region.»