Am Freitagmorgen erhielt eine 92-jährige Frau in Cham im Kanton Zug den Anruf eines angeblichen Polizisten. Dieser erklärte ihr, dass bei einem Einbruch eine Notiz mit ihrem Namen gefunden worden war und ihr Geld nun in Gefahr sei. Die Rentnerin wurde aufgefordert, bei der Bank mehrere tausend Franken abzuheben und einer jungen Frau zu übergeben, schreibt die Zuger Polizei in einer Mitteilung.
Genaue Instruktionen für Geldbezug
Wenige Minuten später stand die junge Frau bereits vor der Tür und begleitete die 92-jährige Frau zur Bank. Auf dem Weg dorthin instruierte sie die Rentnerin mehrmals, wie sie sich beim Bargeldbezug verhalten müsse: Das Geld sei für ein Familienfest und sie sei ihre Enkelin.
Misstrauen des Sohnes verhindert Schlimmeres
Als die beiden bei der Bank eintrafen, wurden sie bereits vom Sohn der Rentnerin erwartet. Er hatte während des Betrugsversuchs mit seiner Mutter telefoniert und war misstrauisch geworden. Der Mann konnte die Geldbotin bis zum Eintreffen der Polizei festhalten.
Wiederholungstäterin aus der Ostschweiz
Bei der Trickbetrügerin handelt es sich laut Angaben der Polizei um eine 15-jährige Schweizerin, die in der Ostschweiz lebt. Sie wurde vorübergehend festgenommen. Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Jugendliche im Auftrag eines unbekannten Mannes bereits in anderen Kantonen als Geldbotin aktiv gewesen war. Die Minderjährige wurde am Sonntagvormittag in die Obhut ihres Vaters übergeben. Sie muss sich bei der zuständigen Jugendanwaltschaft für ihre Taten verantworten.
(red.)