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170 Anrufe am Tag: Die Thurgauer Corona-Hotline wird überrannt

Thurgau

170 Anrufe am Tag: Das Telefon der Corona-Hotline klingelt ununterbrochen

15.10.2020, 05:34 Uhr
· Online seit 14.10.2020, 13:00 Uhr
Über 14'000 Anrufe hat die Corona-Hotline des Kantons Thurgau seit der Inbetriebnahme anfangs März beantwortet. Zurzeit nehmen die Anrufe wieder zu. Die Leute interessieren sich für Themen wie das Reisen oder die Grippe.

Quelle: FM1Today / TVO

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«Darf ich dorthin reisen?» oder «Muss ich mich testen lassen?» Diese Fragen beschäftigen Anrufer der Thurgauer Corona-Hotline momentan besonders. 170 Anrufe pro Tag müssen die rund zwölf Mitarbeitenden entgegennehmen, im Sommer waren es zwischenzeitlich nur etwa 30. Die Nachfrage hat so stark zugenommen, dass der Betrieb der Hotline auf das Wochenende erweitert wird. Der Kanton prüft ausserdem, ob weiteres Personal gebraucht wird.

«Im Vergleich zum August nehmen die Anrufe zu. Vor allem am Morgen zwischen neun und elf ist viel los», sagt Moritz Stoll, Mitarbeiter der Corona-Hotline. Stoll arbeitet als einziger im Team 100 Prozent. Im Sommer schloss er die Matura ab, wollte reisen gehen. Doch sein Plan fiel, wie bei vielen anderen, Corona zum Opfer. Deshalb arbeitet er nun bei der Corona-Hotline des Kantons. «Wir wurden gut geschult.» Für die Arbeit helfen ihm Unterlagen des BAGs und des Kantons. «Man lernt mit jedem Telefon mehr. Ausserdem besprechen wir Fälle oft auch im Team.»

Reisen und Grippe beschäftigen

Momentan muss Moritz Stoll viele Fragen zu den Themen Reisen und Grippe beantworten. Für medizinische Auskunft ist der Maturaabgänger aber nicht zuständig, solche Fragen müssen von Arztpraxen und Apotheken beantwortet werden. «Vereinzelt werden die Leute schon auch wütend, wenn wir sie wieder weiterverweisen müssen. Das ist aber verständlich in dieser für alle besonderen Situation.»

Telefon klingelt ununterbrochen

Stoll ist einer von elf Hotline-Mitarbeitenden. Jeweils vier Personen arbeiten gleichzeitig. Im Büro, zwei provisorische Container auf dem Areal des Ausbildungszentrums Galgenholz in Frauenfeld, klingelt das Telefon am Mittwochmorgen andauernd. «Heute Morgen ist viel los», sagt einer der Mitarbeiterinnen. «Ohne die Hotline würden die Telefonleitungen wahrscheinlich zusammenbrechen», sagt Karin Frischknecht, Leiterin des Amts für Gesundheit.

Die Hotline wurde am 2. März in Betrieb genommen und war schweizweit einer der ersten kantonalen Anlaufstellen für die Bevölkerung. Über 14'000 Anrufe gingen seit der Inbetriebnahme ein. Spitzentag war mit 624 Anrufen der 17. März, der Tag nach Ausrufung der ausserordentlichen Lage durch den Bundesrat. «Wir wurden von Anfragen regelrecht überrannt», so Frischknecht. Im Sommer flachte die Nachfrage ab, die Bevölkerung hatte Wissen aufgebaut, die Hotline wurde im Juli für einen Tag abgestellt. Man habe beim Kanton aber schnell gemerkt, dass dann die Telefonleitungen des Kantons überlastet waren. Deshalb wurde der Betrieb sofort wieder aufgenommen.

Quelle: tvo

Stichproben zu Reiserückkehrern

Seit August nehmen die Anrufe wieder zu, im Einklang mit den Fallzahlen. «Jedes Mal wenn die Risikolistes des Bundes angepasst wird, bekommen wir auch mehr Telefone», so eine Mitarbeiterin des Amts für Gesundheit. Neben Auskunft geben müssen die Mitarbeiter auch Stichproben zu Reiserückkehrern machen. Anhand von Flugpassagier-Listen kontrollieren sie, ob Personen aus dem Kanton sich seit der Rückkehr gemeldet haben. Zu wenig zu tun haben die Mitarbeitenden derzeit bestimmt nicht.

veröffentlicht: 14. Oktober 2020 13:00
aktualisiert: 15. Oktober 2020 05:34
Quelle: FM1Today

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