Die heftigen Regenfälle in den letzten 24 Stunden haben einige Schäden verursacht: Im Kanton Thurgau gingen in der Nacht rund 60 Meldungen wegen überfluteter Keller und Strassen ein, wie der Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau, Michael Roth, gegenüber FM1Today sagt. Betroffen sei vor allem die Region Mittelthurgau. In den Gemeinden Hugelshofen, Dotnacht, Wigoltingen und Märstetten kam es zu zahlreichen Einsätzen. Auch in Weinfelden musste die Feuerwehr ausrücken. Die Behörden im Kanton Thurgau hatten bereits am Montagmorgen für die Sitter eine Hochwasser-Warnung herausgegeben.
75 Meldungen aus dem Thurgau und St.Gallen
Gesamthaft verzeichnete die Thurgauer Kapo zwischen 20 und 7 Uhr rund 60 Schadensmeldungen, wovon 45 Anrufe zwischen 23.30 und 1 Uhr eingingen. «Das Problem war, dass sehr grosse Regenmengen in kurzer Zeit fielen», so Roth, «das führt häufig zu Schadenfällen, da die Schächte diese Wassermengen nicht mehr fassen können». Neben den Einsätzen in den Kellern kämpften die Feuerwehren auch mit überfluteten Strassen und Bächen, die über die Ufer traten.
Die St.Galler Kantonspolizei meldet gegenüber FM1Today rund 15 Fälle, in welchen die Feuerwehr Keller auspumpen musste.
Quelle: CH Media Video Unit / BRK News
Auch im Kanton Zürich kam es zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr. Erdrutsche sorgten für Probleme, so zwischen Kempthal und Illnau-Effretikon oder bei Wila, wie der Verkehrsdienst TCS auf seiner Webseite mitteilt. Die Kantonsstrasse war daher vorübergehend in beiden Richtungen gesperrt. Die Notrufnummern im Kanton Zürich waren zwischenzeitlich nicht erreichbar.
Quelle: CH Media Video Unit / BRK News / TeleZüri
Keine Entwarnung bis Mittwoch
Entspannung ist vorerst nicht in Sicht. Wetterexperte Klaus Marquardt von Meteonews rechnet mit weiteren Regenfällen und Gewittern im Verlaufe des Tages, am Nachmittag werden diese tendenziell sogar stärker. Auch morgen Mittwoch ändert sich die Wetterlage nicht: «Der Wettertyp ist gleich wie gestern und heute. Die Wolken ziehen sehr langsam weiter, was dazu führt, dass an einzelnen Orten sehr grosse Mengen an Niederschlag auftreten können», erläutert Marquardt.
Hälfte des normalen Juni-Niederschlags an einem Tag
Besonders deutlich zeigte sich diese spezielle Wetterlage in Urnäsch. Dort verzeichneten die Messstationen Rekordwerte. Innerhalb von 24 Stunden gingen 103 Millimeter Regen über dem Dorf nieder. Das entspricht rund der Hälfte des normalen Niederschlags im Juni – in einem einzelnen Tag. Auch andere Ostschweizer Gemeinden waren von den Starkregenfällen betroffen: In Appenzell gingen 43 Millimeter nieder, in Ebnat-Kappel 36.
Seit gestern ziehen aus Nordosten #Schauer und #Gewitter ins Land. Vor allem in der Ostschweiz kamen mit 40 bis 80 mm Regen viel zusammen. Am meisten gab es in Urnäsch AR mit 103 mm innerhalb 24 Stunden. Dies entspricht in etwa der Hälfte des Juni-Solls. ^je pic.twitter.com/FzxBRB9dvr
— SRF Meteo (@srfmeteo) June 7, 2021
Weil weiterhin mit solchen Regenmengen zu rechnen ist, ruft Michael Roth von der Kantonspolizei Thurgau die Bevölkerung zur Vorsicht auf: «Bei der aktuellen Wettersituation und unter Berücksichtigung der aktuellen Pegelstände ist es möglich, dass Bäche und Flüsse über die Ufer treten und zur Gefahr für Menschen werden können. Daher sollten Wege entlang von Fliessgewässern derzeit gemieden werden.»
(sda/red.)