Die Tauchequipe ist seit Anfang Februar in der grossen Bucht westlich von Ermatingen an der Arbeit, wie der Kanton Thurgau am Freitag mitteilte. Die Untersuchungen dauern noch bis Ende März. Bisher wurden mehrere hundert Sediment-Bohrkerne aus dem Seegrund entnommen und dokumentiert.
Seit dem 19. Jahrhundert bekannt
Auf einer Fläche von etwa 3000 Quadratmetern fanden sich in den Bohrkernen organische Schichten und Überreste von Siedlungen aus der Pfahlbauerzeit. Die Sedimente seien mehrheitlich stark verschwemmt, nur lokal hätten sie sich besser erhalten, hiess es.
Die Pfahlbausiedlungen bei Ermatingen sind seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Damals wurde von grossflächigen Pfahlfeldern berichtet, und zahlreiche Funde fanden ihren Weg in Museen und private Sammlungen. Untersuchungen von 1981 und 1982 zeigten, dass die Pfahlfelder im flachen Wasser stark unter der Erosion gelitten hatten.
Kommen und Gehen über 2000 Jahre
Funde in den Altsammlungen zeugen laut dem Communiqué von einem «Kommen und Gehen über 2000 Jahre». Vom beginnenden 4. bis ins 3. Jahrtausend vor Christus seien in der ausgedehnten Bucht immer wieder Dörfer erbaut und nach einigen Generationen verlassen worden.
In den Jahren 1996 bis 1998 wurden Pfahlfelder und zugehörige Schichten von mehreren Pfahlbaudörfern archäologisch untersucht und vor Erosion geschützt. Derzeit untersuchen die Taucherinnen und Taucher der Kantonsarchäologie weitere Siedlungsstandorte.
Ihre Basis befindet sich beim Segelclub Ermatingen. Dort sind an einem Bauwagen Informationen zu den laufenden Arbeiten angebracht. Die gleichen Informationen finden sich auch auf der Homepage des Amts für Archäologie, archaeologie.tg.ch.