Mit einer münzgrossen Kamera sind die Experten in den Tresor eingedrungen und haben ihn ausgeleuchtet. Was man sah? Nichts. Der Tresor, der seit Jahren in Rickenbach bei Yves Senn im Garten steht, ist leer, zeigt eine erneute Bohrung. «Eigentlich wollten die Spezialisten nur eine Probeschweissung machen, ich ging nicht davon aus, dass das Geheimnis um den Tresor gelüftet wird», sagt Senn.
50 Angebote zur Tresoröffnung
Statt einer geheimnisvollen Schatztruhe steht bei Yves Senn jetzt also ein Eisen-Beton-Klotz im Garten, der Tresor wiegt fünf Tonnen. Ganz öffnen will er ihn nicht. «Es lohnt sich nicht, jetzt noch etwas zu investieren.»
Mehr als 50 Anfragen und Angebote waren im Verlauf des Tages bei ihm eingegangen, auch bei FM1Today meldeten sich etliche Leser, die gerne bei der Tresoröffnung mitgeholfen hätten. So zum Beispiel René. Er war bereit, dem Rickenbacher Bijouter den Tresor abzukaufen und dafür mehrere tausend Franken springen zu lassen. «Ich will einfach wissen, was in dem Ding drinsteckt», so René zu FM1Today. Eigentlich sei er ein Sparfuchs, aber: «Ich will wissen, welcher Holzkopf das Ding vor 100 Jahren verschlossen und einfach auf den Markt geschmissen hat.»
Enttäuscht, aber froh über Klarheit
Das alles ist nun hinfällig, der Tresor ist fast sicher gänzlich leer. «Einerseits bin ich enttäuscht, dass nichts drinnen war, und dass die Überraschung weg ist. Andererseits habe ich nun Klarheit und weiss, woran ich bin», sagt Senn.
Vorerst bleibt der Betonklotz bei ihm im Garten stehen. Die Entsorgungskosten wird ihm – im Gegensatz zu den Kosten, welche die Öffnung des Tresors verursacht hat – wohl niemand abnehmen.
FM1Today hatte den Fall um den vermeintlich unknackbaren Tresor am Dienstag wieder ins Rollen gebracht. Yves Senn und ein Freund aus England ersteigerten ihn vor über fünf Jahren für einen symbolischen Franken auf Ricardo, vorher stand der Tresor rund 30 Jahre bei einem Schrotthändler.