Quelle: tvo
Der Kanton Thurgau fühlt sich benachteiligt, und zwar nicht nur ein bisschen. Bald zehn Jahre ist es her, seit die Thurgauer Stimmbevölkerung den Ausbau der Bodensee-Thurtalstrasse (BTS) abgsegnet hat, seit sieben Jahren liegen die konkreten Pläne vor. Seither tut sich aber nichts, das Projekt hängt in der Schwebe.
Wird der Thurgau in Bern ignoriert?
Dass der Bund in den jüngsten Ausbauplänen bis 2040 die BTS nicht einmal erwähnt, stösst den Thurgauern sauer auf. Insbesondere für den Wirtschaftsstandort wäre der Ausbau wichtig. «Die Pläne sind eigentlich pfannenfertig. Es ist leider so, dass die Ostschweiz und insbesondere der Thurgau in Bern oftmals nicht als so wichtig wie andere Regionen in der Schweiz wahrgenommen werden», sagt Jérôme Müggler, Direktor der Thurgauer Industrie- und Handelskammer IHK.
Diverse Thurgauer Ortschaften seien heute massiv belastet durch den Verkehr, oftmals komme es zu Rückstau. «Das ist schlecht für die Anwohner», sagt Müggler unmissverständlich. Ausserdem benötige der Thurgau als Wachstumskanton unbedingt neue und funktionierende Verkehrswege.
Bundesrätin Sommaruga soll sich das Problem vor Ort anschauen
Weil sie sich benachteiligt fühlen, hat die Thurgauer FDP Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga kurzerhand auf eine Spritztour durch den Thurgau eingeladen. Die Bundesrätin soll sich die Lage vor Ort anschauen und die Dringlichkeit der BTS erkennen. «Wenn man vor Ort ist und die Situation im Thurgau kennt, bin ich sicher, dass man ganz anders über das Projekt denkt», sagt Gabriel Macedo, Präsident der Thurgauer FDP.
Wie er die Chancen auf die Annahme der Einladung beurteilt? «Ich bin gespannt, wie volksnah Bundesrätin Sommaruga ist. Ich hoffe, wir können ihr die Situation vor Ort zeigen.»
(con)