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Massnahmenkritiker drohen der Stadt Amriswil wegen Zertifikatspflicht

«Amriswil On Ice»

«Aufs Übelste beleidigt» – Stadt Amriswil erhält Drohungen wegen 3-G-Regel

15.10.2021, 06:03 Uhr
· Online seit 15.10.2021, 05:40 Uhr
Die Stadtverwaltung Amriswil wird derzeit von Massnahmenkritikern mit Mails und Anrufen überhäuft – inklusive Drohungen und Beleidigungen. Grund dafür ist das lokale Winterhighlight «Amriswil On Ice», das dieses Jahr mit der 3-G-Regel stattfindet.

Quelle: tvo

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Rund 100 Beschwerde-Mails und gut 40 Anrufe von Massnahmenkritikern aus der ganzen Schweiz und aus dem Ausland hat die Stadtverwaltung Amriswil seit Anfang Woche erhalten. «Viele der Nachrichten sind unter der Gürtellinie – angriffig, drohend und beleidigend», sagt Stadtpräsident Gabriel Macedo. «Zum Teil sind es dieselben Personen, die mehrmals anrufen und Mails doppelt verschicken.»

«Wir mussten uns entscheiden»

Alle Beschwerden beziehen sich auf die Veranstaltung «Amriswil On Ice», die beliebte Eisbahn auf dem Marktplatz, die nach einem Jahr Coronapause von Ende November bis Anfang Januar wieder stattfindet. Zutritt erhalten nur Geimpfte, Getestete und Genesene. Gegenüber «20 Minuten» sagen die Co-Präsidenten von «Amriswil on Ice»: «Wir mussten uns entscheiden. Entweder Zertifikatspflicht oder den Anlass abzusagen. Da das Eisfeld direkt mit einer Bühne und Gastronomiebetrieben verbunden ist, ist eine andere Lösung aus logistischen und betrieblichen Gründen nicht umsetzbar.»

Quelle: tvo

Aufruf zu einer Beschwerde-Aktion

Eine Begründung, die nicht alle hinnehmen wollen. Robin Spiri, der sich selbst nicht als Massnahmenkritiker bezeichnet will, hat am Wochenende auf Telegram und Facebook zu einer Beschwerde-Aktion aufgerufen. Gegenüber FM1Today sagt er: «Es handelt sich um ein öffentliches Eisfeld, welches sich draussen befindet. Ausserdem wird es zu einem grossen Teil mit öffentlichen Geldern finanziert. Dann muss es so gestaltet werden, dass alle Leute herzlich willkommen sind – ohne 3-G.»

«Leute sollen friedlich bleiben»

Spiri ist sich sicher, dass seit seinem Aufruf schon mindestens 400 Mails bei der Stadt eingegangen sind – die meisten von Amriswilerinnen und Amriswilern. Von Drohungen und Angriffen distanziert er sich klar. «Ich habe die Leute lediglich dazu aufgefordert, sich bei der Stadt zu beschweren, wenn sie sich an der Situation stören. Mir ist es dabei wichtig, dass die Leute friedlich und sachlich bleiben.»

Ganz anders sieht das Stadtpräsident Gabriel Macedo. «Ich wurde von Robin Spiri schon persönlich aufs Übelste beleidigt und auch Mitarbeitende oder OK-Mitglieder wurden von ihm am Telefon beschimpft.» Man lasse sich bei der Verwaltung aber nicht aus der Ruhe bringen. «Es gehört zu unserem Job und belastet uns auch nicht sehr.» Es gebe darüber hinaus einige sachliche Beschwerden, diese nehme die Stadt ernst und werde sie auch beantworten. «Wir haben nichts gegen Kritik – diese tut auch in der Lösungsfindung gut.»

Auch positive Reaktionen

Stand jetzt werde die Stadt den Event «Amriswil on Ice» so durchführen, wie er bisher geplant ist – nämlich mit 3-G. «Es gibt zum Glück auch viele positive Reaktionen und der grössere Teil der Bevölkerung freut sich sehr darauf», sagt Macedo. Für Robin Spiri hingegen ist klar, wenn der Anlass unter diesen Bedingungen stattfindet, dann wird es Demonstrationen geben – zum Beispiel bei der Eröffnung. «Natürlich alles im rechtlichen Rahmen. Wir wollen uns legal dafür einsetzen, dass alle Menschen wieder gleich behandelt werden.»

veröffentlicht: 15. Oktober 2021 05:40
aktualisiert: 15. Oktober 2021 06:03
Quelle: FM1Today

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