Ein jüngerer Mann beklagt sich am Horner Hafen bei der Bussen-Beauftragen. Er habe nicht verstanden, wie der Automat funktioniere, die Busse bezahle er nicht. Das scheint angesichts der klaren Anweisung auf dem Gerät allerdings eher eine Ausrede zu sein.
Zwar sieht die neuartige Parkuhr tatsächlich erstmal etwas komisch aus – der Bildschirm der Parkuhr ist leblos und schwarz – trotzdem ist die Anweisung unmissverständlich: «Hier einschalten», ein Finger zeigt auf den Knopf. Danach ist alles wie gehabt, ein Bildschirm erscheint und führt die Parkwilligen durch den Prozess.
100 Prozent solarbetrieben
Der Grund für das gewöhnungsbedürftige Aussehen und den Einschaltknopf ist die Energiezufuhr. Dank eines eingebauten Solarpanels versorgt sich die Parkuhr gleich selbst. «Damit haben wir die fast 20-jährigen Parkuhren am See mit einer umweltschonenden Lösung ersetzt», sagt Gemeindeschreiber Andreas Hirzel.
Auf die Kosten habe die Gemeinde dabei gar nicht geschaut, es sei nur um die Energieeffizienz gegangen. Dabei sind die solarbetriebenen Parkuhren sogar günstiger als die vom Stromnetz gespiesenen. Inzwischen sind sie im ganzen Dorf installiert worden.
10 Mal weniger Stromverbrauch im Stand-by
«Da die Solarparkuhren eben nicht ans Stromnetz angeschlossen werden müssen, sind sie in der Anschaffung sogar billiger», sagt Urs Schmid, Verkaufsleiter der Firma Digital Parking. Einen Stromversorgungsengpass gebe es kaum, die Parkuhr produziert auch bei bewölktem Wetter Strom, um den Akku zu speisen.
Dabei spielt auch der Einschaltknopf eine grosse Rolle. «Im Stand-By verbraucht die Parkuhr 6-7 Milliampere, wenn das Display läuft sind es 60-70», sagt Schmid. Es gäbe auch grössere Modelle mit stärkeren Solarpanels, bei diesen fällt der Einschaltknopf weg.
Ohne diesen Einschaltknopf wäre dann auch die am Horner Hafen gehörte Ausrede nicht mehr möglich.
(thc)