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Nur Skript? So sieht es hinter den Kulissen von «Bauer, ledig, sucht...» aus

Nur Skript?

So sieht es hinter den Kulissen von «Bauer, ledig, sucht...» aus

28.10.2021, 11:44 Uhr
· Online seit 28.10.2021, 09:06 Uhr
Das TV-Format «Bauer, ledig, sucht...» ist aus vielen Schweizer Wohnzimmern nicht mehr wegzudenken. FM1Today durfte an einem Drehtag hinter die Kulissen blicken. Spoiler: Am Set wird mehr als nur eine TV-Sendung gemacht.

Quelle: FM1Today

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Aus 16 Staffeln «Bauer, ledig, sucht...» sind 26 Ehepaare und 23 Kinder entstanden. Eine eindrückliche Bilanz für eine TV-Show. Stephan Schulz ist Leiter Casting beim Medienhaus CH Media, zu dem auch FM1Today gehört. Er ist von den Zahlen geschmeichelt: «Dieser gute Ruf spricht sich schnell rum und hilft uns auch bei der Suche neuer Kandidatinnen und Kandidaten.»

«50 Prozent Fernsehsendung und 50 Prozent Partnervermittlung»

Schulz meint, dass die Sendung niemals so lange überlebt hätte, wenn man die Liebe der Protagonisten nicht ins Zentrum gestellt hätte: «Nach meinem Empfinden machen wir zu 50 Prozent Fernsehsendung und zu 50 Prozent Partnervermittlung.» Das fünfköpfige Team der Casting-Redaktion arbeitet deshalb das ganze Jahr nur an «Bauer, ledig, sucht...». Die Porträts der Bauern sollen genau sein, jede Bewerbung überprüft und jeder Bauernhof besucht werden: «Wir versuchen, die bestmöglichen Voraussetzungen für die Bauern und die Hofdamen zu schaffen, damit die Chance auf einen Funken besteht.»

Man spürt die Stimmung am Fernseher

Bei einem solchen Dreh ist das gar nicht so einfach. Was man sich glamourös vorstellt, besteht hauptsächlich aus Warten. Immer wieder werden Kameras aufgebaut, der Ton getestet und Lichtprobleme behoben, nur um danach zu warten, bis das laute Flugzeug sich endlich entfernt oder der Regen bald wieder aufhört. Wenn dann endlich gedreht wird, stehen hinter den vielen Kameras rund 20 Personen, die jede Bewegung beobachten oder gar kommentieren. «Die meisten Leute im Team arbeiten schon lange an der Sendung, sie kennen das Produkt und die Bauern», so Schulz. Es sei wichtig, dass keine Hektik entstehe und die Leute vor der Kamera sich da auch wohlfühlten: «Schlechte Stimmung spürt auch der Zuschauer vor dem Fernseher.»

Skript oder echt?

Zu der guten Stimmung gehört auch die Freiheit der Teilnehmenden. Immer wieder fragt man sich bei Formaten wie «Der Bachelor» oder «Bauer, ledig, sucht...», was da alles echt ist oder von den Autoren stammt. «Wir geben Inputs, was wir für die Sendung vorhaben und in welche Richtung ein Gespräch gehen könnte, was sie dann aber sagen oder auch anziehen, liegt ganz bei den Bauern und den Hofdamen», sagt der Redaktionsleiter. Es sei ein Zusammenspiel zwischen dem Team und den Beteiligten: «Sie haben viel Mitspracherecht und können uns auch Themen nennen, über die sie lieber nicht sprechen wollen.»

In 16 Staffeln seien noch keine Beschwerden von Bauern und Hofdamen eingegangen, die mit ihrem Bild im TV nicht einverstanden waren: «Wir können es uns gar nicht erlauben, die Leute zu verärgern, da macht keiner mehr mit.»

Wer macht da mit?

Auch nach all den Jahren sei das Casting nämlich kein Selbstläufer. Einfacher, ja. Aber immer noch eine Herausforderung: «Am Anfang kannte uns keiner und man musste sich immer erklären. Heute haben wir Partner und viele Kontakte zu Bauern, die uns auch weiterempfehlen.» Trotzdem besucht das Team Messen, geht aktiv auf Leute zu und sogar eine Hotline ist eingerichtet, wo Interessierte mehr über den Drehprozess erfahren können.

veröffentlicht: 28. Oktober 2021 09:06
aktualisiert: 28. Oktober 2021 11:44
Quelle: FM1Today

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