Quelle: FM1Today/Instagram: saddi_92
In einem Video, das momentan häufig geteilt wird, sieht man, wie die Kantonspolizei Thurgau versucht, mit Pfefferspray eine Frau zu stoppen. Die Frau reagiert jedoch nicht darauf. Ein Polizist geht darauf mit einem Zaunpfahl auf die Frau los und schlägt sie zu Boden.
Frau war aus Klinik geflüchtet
Wie die Kantonspolizei Thurgau gegenüber TVO sagt, war die Frau aus einer Klinik geflüchtet, suizidgefährdet und hatte ein Messer in der Hand. «Da sie nicht auf die Einsatzmittel der Polizei reagierte, musste sie mit anderen zur Verfügung stehenden Mitteln unter Kontrolle gebracht werden», sagt Claudia Brunner von der Kantonspolizei Thurgau.
Diskussion um Polizeigewalt auf TikTok
Nach der Verbreitung des Videos in den sozialen Medien ist dort auch die Rede von Polizeigewalt. Befürworter und Gegner der polizeilichen Intervention diskutieren auf TikTok über die Rechtfertigung des Zaunpfahl-Schlags. Polizei-Mediensprecherin Brunner rechtfertigt die Intervention: «Der Einsatz war zielführend, man konnte die Frau davor bewahren, sich selbst etwas anzutun und die Bedrohungslage für die Polizisten vor Ort konnte so auch entschärft werden.»
«Grosse Verzweiflung»
Gemäss Gabi Sieger, die Kurse für den Umgang mit suizidgefährdeten Personen gibt, ist schwierig abzuschätzen, ob der Einsatz der Polizei gerechtfertigt war: «Gewalt ist nie eine Lösung, man sollte, wann immer möglich, präventiv ansetzen. Wenn ich diese Situation sehe, denke ich, dass auch auf Seiten der Polizei eine grosse Verzweiflung vorhanden gewesen sein muss.»
Gemäss Claudia Brunner werden solche Einsätze immer intern besprochen – Konsequenzen für den Polizisten, welcher mit dem Pfahl zuschlug, seien aber nicht zu erwarten.
(red.)