2G inklusive Masken- und Sitzpflicht: das gilt ab Montag, 20. Dezember, in den Gastrobetrieben. Wer weder geimpft noch genesen ist, darf nicht mehr ins Restaurant. Walter Tobler, Vorstand des St.Galler Gastroverbands, erwartet dadurch weitere wirtschaftliche Folgen.
Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli
«Müssen schauen, was die Folgen sind»
«Schon seit der Einführung der Zertifikatspflicht verzeichnen die Gastrobetriebe finanzielle Einbussen. Diese werden nun wahrscheinlich noch grösser», sagt Tobler gegenüber FM1Today. Die Stimmung unter den Gastronomen sei gemischt, auch weil die Gastronomie schon seit langem mit Einschränkungen zurecht kommen müsse. «Wir haben die Massnahmen bis jetzt immer getragen. Wir müssen jetzt schauen, was die Folgen sind.»
Wie gross die Einbussen sein werden, könne noch nicht abgeschätzt werden. Trotzdem rechnet Tobler damit, dass nicht jeder Betrieb diese tragen könne: «Gewisse Betriebe kommen an die Schwelle des wirtschaftlich Möglichen. Es bringt nichts, wenn man einen Betrieb nicht wirtschaftlich führen kann. Ich kann mir deshalb schon vorstellen, dass das eine oder andere Restaurant die Läden runterlässt.»
Grundsätzlich kann Tobler die verschärften Massnahmen nachvollziehen: «Vor allem im Hinblick auf die Fallzahlen ist das so. Es bringt nichts, die Massnahmen zu kritisieren. Wir müssen es mittragen, uns bleibt keine andere Wahl.»
«Es tut mir leid für die Ungeimpften»
Ruedi Bartel, Vorstand des Thurgauer Gastroverbands, ist indes froh, dass es «nur» 2G geworden ist. «Damit können wir gut leben. Wir haben befürchtet, dass es 2G-plus oder noch schärfer wird.» Es sei besser, Gäste bewirten zu können, als ganz schliessen zu müssen.
Trotzdem fühlt Bartel mit den Ungeimpften mit: «Es tut mir leid für sie. Wir würden sie auch gerne bewirten, aber irgendwo muss man eine Grenze ziehen.» Man müsse lernen, mit der neuen Massnahme zu leben. «Die optimale Lösung ist es aber sicher nicht.»
«Bedauern, dass primär Gastgewerbe mit Sanktionen belegt wird»
Der Dachverband Gastro Suisse ist erleichtert, dass der Bundesrat von Teilschliessungen abgesehen hat. «Wir bedauern aber, dass einmal mehr primär das Gastgewerbe mit Sanktionen belegt wird und Bund und Kantone bei anderen Lebensbereichen die Augen verschliessen, obschon dort nachweislich mehr Ansteckungen verzeichnet werden als im Gastgewerbe“, wird Gastro-Suisse-Präsident Casimir Platzer in einer Mitteilung zitiert. Man wolle die Mitglieder von Gastro Suisse bei der Umsetzung der 2G-Regel so gut wie möglich unterstützen. Diese müsse aber wieder aufgehoben werden, sobald die Auslastung der Intensivstationen dies wieder zulasse.
Quelle: Keystone-SDA
(dab)