«Wir sind nicht gescheitert. Wir wussten von Beginn an, dass das Unterfangen ambitioniert ist. Wir sind nicht am Ende. Es geht weiter. Einfach nicht in diesem Zeitrahmen.» So bilanziert Silvan Paganini, Präsident des Schiffsbergevereins Romanshorn, am Montag die Situation rund um die «Säntis».
Am Wochenende musste der Verein die Anhebung des Schiffs von rund 210 bis auf zwölf Meter unter Wasser abbrechen, ein Seil ist gerissen. Paganini: «Dass das Seil reissen kann, hatten wir nicht auf dem Schirm.»
Scharfe Kante hat Seil beschädigt
War das Seil zu schwach, hat man sich verrechnet? Paganini: «Das Seil hatte sechsfache Sicherheit, es ist für 250 Kilogramm ausgelegt und musste nur 40 Kilogramm anheben. Zudem hatten wir es doppelt gezogen.»
Dass es trotzdem zu einem Riss kommen konnte, sei darauf zurückzuführen, dass eine besonders scharfe Kante das Seil zu fest beschädigt hatte. «Dass es nicht mal mehr diese 40 Kilogramm heben konnte, hatten wir nicht erwartet», so Paganini.
Das beschädigte Seil liegt nun auf dem Deck des Schiffs, wo es eigentlich von einem Tauchroboter entwirrt und entfernt werden sollte. Eigentlich. Denn der Roboter ist selbst defekt und braucht Ersatzteile.
Als wären das noch nicht genug Probleme, läuft auch die Bergebewilligung des Kantons Thurgau Ende April ab und muss verlängert werden.
Aufgeben ist (vorerst) keine Option
Denkt man in solchen Situationen nicht manchmal ans Aufhören? Paganini: «Wir geben erst auf, wenn wir mit Weitermachen mehr Schaden anrichten als mit Aufhören. Damit meine ich nicht nur Schaden am Material – auch menschlich.»
Mit einem Schmunzeln fügt er hinzu: «Wenn zum Beispiel bestimmten Mitgliedern die Frauen davon laufen, weil sie nie mehr zu Hause sind, sondern immer auf dem See.»
So soll im Sommer ein neuer Anlauf für eine Bergung starten – sofern nicht alle Stricke reissen.
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(red.)