Ostschweiz

Ukraine-Krieg: So bereiten sich die Kantone im FM1-Land auf Flüchtende vor

Ukraine-Krieg

So bereiten sich die Kantone im FM1-Land auf Flüchtende vor

· Online seit 04.03.2022, 16:46 Uhr
Über eine Million Menschen aus der Ukraine sind auf der Flucht. Die ersten Flüchtenden sind bereits vereinzelt in der Schweiz angekommen. So bereitet sich die Kantone im FM1-Land auf ihr Ankommen vor.
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Zerstörte Häuser und Existenzen, kaum Geld und Familienmitglieder im Kriegsgebiet. 1,25 Millionen Frauen, Männer und Kinder aus der Ukraine sind auf der Suche nach Unterschlupf. Die meisten von ihnen sind bis anhin in die Nachbarländer Polen, Ungarn, Rumänien oder Moldawien geflohen.

Seit einigen Tagen befinden sich vereinzelt ukrainische Familien in der Schweiz. Es wird erwartet, dass in den nächsten Wochen noch deutlich mehr Personen auf der Flucht zu uns kommen.

St.Gallen stellt 400 Betten zur Verfügung

Derzeit sind drei Zivilschutzanlagen im Kanton St.Gallen mit total 400 Betten bezugsbereit. Allerdings reicht diese Kapazität laut einer Medienmitteilung vom Kanton St.Gallen nicht aus, sollte die Anzahl Flüchtender stark ansteigen. Deshalb planen die Verantwortlichen eine grosse Erweiterung im ganzen Kanton.

Trotzdem schreibt der Kanton St.Gallen: «Private Unterkünfte für Flüchtende sind derzeit nicht notwendig.» Erst wenn die Flüchtlingszahlen deutlich ansteigen würden, sei ein solches Angebot sinnvoll.

Beide Appenzell schaffen Platz für Flüchtende

«Derzeit bestehen ausreichend Kapazitäten in den Asylunterkünften», schreibt der Kanton Appenzell Innerrhoden in einer Mitteilung. Trotzdem bereite man sich auf den Ernstfall vor. Besonders das Asylzentrum Mettlen wird in den nächsten Wochen Flüchtlinge aufnehmen. Allerdings ruft der Kanton auf, mit jeglichen privaten Hilfsangeboten zuzuwarten, bis sich abzeichnet, was gebraucht wird.

Auch Appenzell Ausserrhoden bereitet sich vor. «Im Moment sind Vorbereitungen im Gange, um Flüchtende aus dem Kriegsgebiet aufnehmen zu können», heisst es in der Mitteilung. Der Kanton will ausserdem Mittel zu Soforthilfe zur Verfügung stellen.

Thurgau richtet Hotline ein

Etwas einen anderen Weg geht der Kanton Thurgau. Die Behörden haben eine Datenbank angelegt, um Unterkünfte und Hilfsgüterlieferungen für Flüchtende zu sammeln. «Deshalb haben wir die kantonale Anlaufstelle Ukraine-Hilfe eingerichtet», schreibt der Kanton Thurgau. Über eine Hotline können sich Menschen melden, die entsprechende Informationen haben. Ausserdem steht eine Mailadresse zur Verfügung.

Graubünden ist vorbereitet

Der Kanton Graubünden ist laut Justizdirektor Peter Peyer (SP) auf Flüchtlinge aus der Ukraine «soweit vorbereitet, wie das möglich ist», schreibt Keystone-SDA. Aktuell habe der Kanton genügende Kapazitäten. Die Bündner Aufnahmezentren seien nur zur Hälfte ausgelastet, und das Personal für die ungenutzte Hälfte sei vorhanden.

«Wenn wir sehen, dass der Bedarf viel grösser ist, dann werden wir das organisieren», erklärte Peyer. Der Kanton könne Reserveobjekte öffnen und auch neue Strukturen schaffen. Ob nun in kurzer Zeit 200 Personen kämen oder auch 500, die Kapazitäten dafür könne Graubünden schnell bereitstellen. «Wir müssen das machen», betonte der Justizdirektor. «Wir reden über einen Krieg vor der Haustüre. Wir sind gefordert, diesen Menschen zu helfen und werden das Nötige dazu unternehmen.»

Über die Situation in der Ukraine halten wir dich mit unserem Ticker auf dem Laufenden.

(noh)

veröffentlicht: 4. März 2022 16:46
aktualisiert: 4. März 2022 16:46
Quelle: FM1Today

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