Meinrad Gmür zerreisst es das Herz: Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres hat der Mülibach seine Forellenzucht samt Restaurant geflutet. «Mit viel Liebe und Herzblut haben wir alles wieder aufgebaut und unsere Stammgäste zurückgewonnen. Wir hatten solche Freude, und jetzt passiert es doch wieder.» Dann bricht er in Tränen aus.
Sieben Monate Zwangspause
Gestern Mittwoch wiederholte sich, was am 9. August letztes Jahr schon einmal passiert ist: Starker Regen lassen den Mülibach im Weiler Schwendi im Weisstannental anschwellen. Dieser geht über die Ufer und verwüstet alles, was sich ihm in den Weg stellt.
Auch damals hatte es im Vorfeld heftig geregnet. Sieben Monate lang war der Betrieb von Meinrad und Esther Gmür daraufhin geschlossen. «Nun steht uns dasselbe nochmals bevor», sagt er.
Keine Nacht ruhig geschlafen
TVO hat die Familie Gmür im Januar besucht. Schon damals hat Meinrad Gmür gesagt: «Es kann jederzeit wieder passieren.»
«Niemand hat etwas getan»
Die Inhaber der Forellenzucht sind enttäuscht von der Gemeinde Mels. «Es hat niemand etwas getan. Es ist bekannt, dass der Mülibach unberechenbar ist. Jetzt muss endlich etwas geschehen», sagt Esther Gmür. Vor allem soll der Mülibach nicht mehr direkt auf ihre Liegenschaft gerichtet werden.
Guido Fischer, Gemeindepräsident von Mels, kann die Forderung des Ehepaars Gmür verstehen. Allerdings sei es mit dem Verschieben von einer Mauer nicht getan. «Das ist eine grössere Geschichte und wird mehrere Millionen Franken kosten. Wir müssen eine ganze Bauzone schützen, das geht nicht auf die Schnelle», gibt er zu bedenken.
Im August sei eine Sitzung geplant, an der Gemeinde, Kanton und Bund verschiedene Massnahmen zum Schutz von Schwendi besprechen.
(chf)
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