Auch in den kälteren Jahreszeiten sind die Baggerseen in Feldkirch, nahe der Schweizer Grenze, ein Magnet für Spaziergänger und Fischer. «Gerade um die Mittagszeit hier viel los», bestätigt Robert Vonach von der Vorarlberger Landespolizeidirektion. Um so erstaunlicher, dass es um diese Zeit am Mittwoch plötzlich knallt.
Fischer bemerken Schüsse
«Um Viertel nach zwölf nahmen zwei Fischer mehrere Schüsse von der gegenüberliegenden Seite des Sees wahr», sagt Mediensprecher Robert Vonach. «Kurze Zeit später bemerkten sie einen Projektil-Einschlag in rund fünf bis zehn Meter Entfernung von ihnen. Daraufhin verständigten sie die Polizei.» Verletzt wurde zum Glück niemand.
Jagd auf Kormorane
Nach Abklärungen der Polizei stellte sich heraus, dass der 77-jährige Jäger, der in diesem Gebiet zuständig ist, Jagd auf Kormorane machte. «Das ist grundsätzlich erlaubt», sagt Vonach. «Trotzdem sollte man dies nicht um die Mittagszeit tun, wenn sich viele Leute um den See aufhalten.» Es sei ausserdem anzunehmen, dass der Jäger aus seinem Auto schoss.
Jäger uneinsichtig
Der Jäger selbst gab an, die beiden Fischer bemerkt und auf diese geachtet zu haben. «Er zeigte sich uneinsichtig und verharmloste sein Verhalten», sagt Robert Vonach. Die Polizeibeamten sprachen ein vorläufiges Waffenverbot aus und nahmen ihm sämtliche Waffen und Munitionsgegenstände ab. Dabei wurde auch eine nicht registrierte Faustfeuerwaffe samt dazugehöriger Munition sichergestellt. Der 77-Jährige wird wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit sowie wegen unbefugtem Waffenbesitz bei der Staatsanwaltschaft in Feldkirch angezeigt.