Ostschweiz

Vorsicht Alpstein: Nassschnee-Lawinen trotz Wandersaison

Wandersaison

Berggasthäuser öffnen – trotzdem lauern Wandergefahren im Alpstein

01.05.2024, 09:42 Uhr
· Online seit 30.04.2024, 16:16 Uhr
Diese Woche erwartet der Alpstein Sonnenschein, Regen und Schnee. Dies führt zu Nassschnee-Lawinen. Ein Problem für Wanderfreunde, die in die Höhe wollen. Wir erklären dir, auf was du bei deiner Tour unbedingt achten solltest.
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Wenn die Terrassen der Berggasthäuser eröffnen, startet offiziell auch die Wandersaison. Aber: Auf durchgehenden Sonnenschein, bunte Alpwiesen und angenehme Seewassertemperaturen müssen die Wanderer im Alpstein trotzdem noch etwas warten.

Gerade auf dem Säntis wurde kürzlich ein Schneefallrekord gemessen. Unglaubliche sieben Meter Schnee brachte den Winter innert Kürze zurück. Dies kurz vor der Wandersaison-Eröffnung.

Doch laut Michael Eichmann, Meteorologe von Meteonews, scheint die Schneesaison noch nicht ganz beendet zu sein: «Bis Mittwoch herrscht ideales Wanderwetter. Ab Donnerstag ist bereits wieder mit Niederschlägen zu rechnen. Zudem gibt es in der Nacht auf Freitag ab 1500 Höhenmetern wenige Zentimeter Neuschnee. Darüber hinaus kann es sogar etwas mehr geben.»

Schneerutsch-Gefahr im Alpstein

Sich deshalb bereits auf Wanderwege über 1600 Höhenmeter zu machen, ist laut Alpstein-Wegmacher Patric Hautle eher bedenklich. Denn beim aktuellen Wetter ist mit Nassschnee-Lawinen zu rechen. «Alle Sicherheitseinrichtungen sind befestigt, man kann eigentlich wandern. Doch auf Wanderungen über 1600 Meter soll man besser verzichten, da immer wieder mit Schneerutsch zu rechnen ist», meint er.

Wer solche Sicherheits-Hinweistafeln sieht, sollte diese auch ernst nehmen. So betont Hautle, dass die Wanderer bei Bergwanderwege eher das Gebiet kennen, das Wetter und den möglichen Schnee im Vorhinein prüfen. Hautle: «Bei normalen Wanderwegen ist es jedoch anders. Wir beobachten oft, dass gerade die, die sich nicht gut auskennen, dann einfach die Sicherheitstafeln übergehen. Das ist sehr gefährlich. Vor allem weil die Mehrheit nicht optimal ausgerüstet ist.»

So fehlt nicht nur das gute Schuhwerk, sondern oftmals laufen sie an steilen Hängen vorbei, wo unter anderem viel Schnee liegt. «Wenn man sich gut informiert, würde man bei solchen Stellen vorsichtiger sein oder schon gar nicht diese Wanderwege aufsuchen.» Denn genau an diesen Stellen, komme es öfters zum Schneerutsch, so Hautle.

Auch Guido Buob, Geschäftsführer des Appenzellerland Tourismus, rät eher zu Wanderungen in Tieflagen. «Wir können die Gefahren nicht einschätzen. In der aktuellen Zeit kann der Schnee in der Höhe plötzlich runterkommen und da können wir kein Gebiet im Alpstein ausschliessen.»

Trotz Rutschgefahr – Berggasthäuser eröffnen die Saison

Für die Bergwanderwege wäre es gemäss Patric Hautle sicherer, nochmals zwei bis drei Wochen zu warten. Doch trotz den Gefahren sind die Berggasthäuser teilweise schon geöffnet. Die Wanderwege zum Seealpsee sind gut erreichbar aber mit Vorsicht zu geniessen. «Hier raten wir den Aufstieg ab Wasserauen über die steile Strasse zu vermeiden und den Weg über das Hüttentobel zu nehmen», betont Buob.

Auch wenn die Berggasthäuser teilweise geöffnet sind, heisst es nicht, dass keine Gefahren lauern. «Mit Schneerutsch-Gefahren müssen die Alpsteinbesuchenden auf einigen Abschnitten rechnen. Wanderungen vom Seealpsee in Richtung Meglisalp aber auch vom Äscher in Richtung Mesmer sowie derjenige vom Hohen Kasten zur Staubern sind gefährlich.»

Auch die Wanderwege von der Ebenalp zum Schäfler sollten momentan gemieden werden. Der Appenzellerland Tourismus beobachtet die Wegzustände im Alpstein täglich. Wegen der Nassschnee-Lawinen raten sie sogar eher von Wanderungen im höheren Alpsteingebiet ab.

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veröffentlicht: 30. April 2024 16:16
aktualisiert: 1. Mai 2024 09:42
Quelle: FM1Today

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