Home-Office, keine Termine und keine Party. Das einzige, was viele Schweizerinnen und Schweizer im Moment haben, ist: Zeit. Zeit, die man optimal nutzen könnte, um sich weiterzubilden. Überraschend gibt es aber keinen Trend zur klassischen Weiterbildung. Die Gründe sind vielfältig.
Wirtschaftliche Verunsicherung
«Wir haben viel weniger Anmeldungen für den Kursstart im Frühling», sagt Myrtha a Marca, Leiterin des Bildungszentrums BVS. Sie glaube, dass viele Leute verunsichert sind. «Zum einen haben die Leute zu Hause nicht die optimale Ausrüstung, um dem Online-Unterricht zu folgen. Zum anderen ist die Verunsicherung rund um die Arbeitslosigkeit gross. Die Leute fragen sich also auch, wie sie ihre Weiterbildung finanzieren sollen».
Konkrete Zahlen kann die BVS noch keine nennen. Man müsse noch die weitere Entwicklung der Coronakrise anschauen.
Schnelle Umstellung gefordert
Dazu kommt, dass das Kerngeschäft der meisten Weiterbildungszentren bis anhin der Präsenzunterricht war. Nun muss schnell umdisponiert werden. Diese schnelle Umstellung ist eine Herausforderung für die Weiterbildungszentren. «Bei der Online Academy verzeichnen wir eine überdurchschnittlich hohe Nachfrage: Im Vergleich zum Vorjahr haben wir im Zeitraum 16. März bis 5. April ein Buchungsplus von 270 Prozent», sagt Ariane Lang von der Migros Klubschule auf Anfrage von FM1Today.
Dieses Plus im Bereich Online Academy könne aktuell den Präsenzunterricht noch nicht abfangen.
Sprachen interessieren
Bei den Migros Klubschul-Onlinekursen ist die Sparte Sprachen gefragt. «Spitzenreiter sind Englisch und Französisch», sagt Ariane Lang. Und auch die E-Learningplattform Babbel registriert während der Corona-Krise, gemäss Horizont, ein Plus von bis zu 200 Prozent bei den neuangemeldeten Kunden.
(lae)