Ostschweiz

Wetterverhältnisse fordern Skigebiete im FM1-Land: Sie ziehen ein durchwachsenes Fazit

Wintersaison 22/23

Wetterverhältnisse fordern Skigebiete im FM1-Land: Sie ziehen ein durchwachsenes Fazit

· Online seit 07.04.2023, 06:15 Uhr
Die Skisaison neigt sich langsam dem Ende zu und die ersten Skigebiete aus St.Gallen und Graubünden ziehen mit Blick auf den schneeramen Winter eine erste Bilanz. Für künftig ähnlich herausfordernde Winter sehen sie sich vorbereitet.
Anzeige

Es war wohl eine anspruchsvolle Skisaison für manch ein Skigebiet im FM1-Land – besonders für die tiefgelegenen. Dass es zeitenweise offensichtlich an Schnee fehlte, dürfte jedem und jeder aufgefallen sein. Im Januar gingen Bilder rum, welche weisse Zungen zeigten, die sich zwischen grünen Wiesen und Wäldern ins Tal schlängelten. 

Ein Saisonverlauf mit Höhen und Tiefen im Toggenburg

«Es war ein wettertechnisch aussergewöhnlicher Winter», schreiben die Bergbahnen Wildhaus über das Saisonfazit. Die ungewöhnlich lange Warmwetterphase anfangs Saison im Dezember bekam das Toggenburger Skigebiet deutlich zu spüren. Bis in die erste Januarhälfte seien die Gästezahlen tief gewesen, so das Skigebiet. Und doch hätten sie insgesamt an 107 Tagen den Betrieb aufrecht halten können. «Das ist der technischen Beschneiung, die in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut wurde, zu verdanken», sagt Urs Gantenbein, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Wildhaus Bergbahnen.

So grau wie der Januar, so sonnig und weiss war der Februar. Immerhin in diesem Monat bewegten sich die Ersteintritte und Transportumsätze im ähnlichen Bereich wie im Vorjahr. Vergleicht man aber die gesamte Saison in Wildhaus mit dem Winter 21/22, zeigt sich, dass sie im aktuellen Jahr nicht die Spitzenwerte von damals erreichen konnten. 130'000 Ersteintritte seien in diesem Jahr verbucht worden, in der letzten Saison 175'000, teilt Gantenbein mit. Damit liegt die gerade vergangenen Saison 10 Prozent unter dem Schnitt der letzten fünf Jahre. Ein ähnliches Ergebnis erwarten auch die Pizolbahnen für die aktuelle Saison. Urs Gantenbein, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Bergbahnen Wildhaus, ordnet das als einen mässigen Winter ein.

Graubünden ist zufrieden

Der März hingegen war für die Skigebiete wettertechnisch eher eine Enttäuschung. Die Temperaturschwankungen waren hoch, das Wetter launisch. Die fehlenden Gäste wirkten sich auch in den Bündner Skigebieten negativ auf den Transportumsatz aus. «Deutlich besser sehen die Zahlen für die ganze bisherige Wintersaison aus. Ein gutes Geschäft über die Festtage und ein starker Februar wirkten sich ausgleichend aus», zitiert die Agentur sda den Branchenverband Bergbahnen Graubünden.

Diese Feststellung bestätigt die Weisse Arena Gruppe für die Region Flims/Laax/Falera. «Wir blicken positiv auf die vergangene Saison», so Martina Calonder, Kommunikationsverantwortliche der Gruppe. Trotz der unterdurchschnittlichen Entwicklung im März und in Anbetracht der herausfordernden Schneeverhältnisse dürfe die Branche mit dem Ergebnis zufrieden sein, schreibt der Verband.

«Gewappnet für die Zukunft»

Dass diese Schneeverhältnisse je länger, je mehr ein Problem für die Skisaison darstellen, ist auch den Skigebieten bewusst. Seit Jahren investieren sie in Beschneiungsinfrastruktur und arbeiten an Lösungen, um ihr Angebot im Winter gewährleisten zu können. «Wir sind gut aufgestellt. In den letzten 15 Jahren haben wir über 8 Millionen Franken in die Beschneiung investiert. Gut 50 Prozent der Pisten können wir mit Kunstschnee decken. So fühlen wir uns für die Zukunft gewappnet», sagt Gantenbein von den Bergbahnen Wildhaus.

In der Region des Chäserruggs steht ein See als Wasserspeicher in Planung, der unter anderem als ein Reservoir für die Beschneiung dienen soll. In Flims, Laax und Falera soll der gesamte Energiebedarf in den nächsten Jahren zu 100 Prozent mit klimafreundlichen, regionalen Quellen gedeckt werden.

Hoffnung auf gutes Ostergeschäft

Über die Feiertage haben die meisten Skigebiete noch offen und schliessen danach die Saison definitiv ab. Auf dem Chäsesrrugg gebe es nach eigenen Angaben an Ostern aufgrund der Schneefälle in den letzten Tagen herrliche Schneeverhältnisse. Die aktuell tieferen Temperaturen würden den Schneesportlern nochmals sehr gute Bedingungen garantieren, so der Branchenverband gegenüber der Agentur sda. Die Bergbahnen dürfen auf ein gutes Ostergeschäft hoffen.

Grössere und hochalpine Gebiete wie Flims/Laax/Falera oder Davos beenden die Wintersaison später. Sie haben auch nach Ostern noch geöffnet. Auch auf dem Chäserrugg kann man bei guten Schnee- und Witterungsverhältnissen nach dem Osterwochenende nochmals auf die Piste.

veröffentlicht: 7. April 2023 06:15
aktualisiert: 7. April 2023 06:15
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige