Quelle: FM1Today
Angeknabberte Bäume und gestaute Flüsse, der Biber ist nicht immer ein einfacher Mitbewohner für uns Menschen. Dass allerdings wir Menschen, auch nicht nur das Gelbe vom Ei sind, lässt sich kaum bestreiten. «Für die Natur ist der Biber wichtig», sagt Urs Büchler, Wildhüter Region Wattwil. «Nur für die Menschen ist das Nagetier ein Problem.» Für die Natur sind nämlich die vom Biber ausgelösten Hochwasser wichtig: «Dadurch gelangt viel Wasser zu den umliegenden Pflanzen und es entstehen neue Lebensräume.» Für den Menschen ist dies unpraktisch, da es unberechenbar ist und die Landwirtschaft darunter leidet.
Neue Lebensräume an ungewöhnlichen Orten
Grundsätzlich fühlt sich der Nager in der Ostschweiz aber wohl. Seit längerer Zeit sind die Biberbestände wachsend. «Da sich die Jungtiere neue Lebensräume suchen, werden sie immer öfter auch an ungewöhnlichen Orten gesehen», sagt Büchler. Als Beispiel nennt er kleine Zuflüsse. Früher war der Biber vermehrt an grossen Flüssen wie der Thur heimisch. Der Wildhüter ergänzt: «Im Toggenburg wurden dieses Jahr bereits drei Biber überfahren, obwohl dieser Ort nicht dem natürlichen Lebensraum entspricht.»
Aufwändiges Zusammenleben
Durch die wachsende Anzahl an Tieren, käme es auch zu mehr Konflikten. Diese seien aber immer leicht zu beheben und mit etwas Nachhilfe der Wildhüter gestalte sich auch das Zusammenleben als gut machbar: «Wenn die Biber einen Damm bauen und versuchen den Fluss zu stauen, bauen wir einfach eine Umleitung.» Diese bestehe meist aus einem Rohr oder einem beweglichen Schlauch, der das Wasser dann trotz des Dammes im Fluss haltet (siehe Video). «So ist der Mensch glücklich und der Biber darf seinen Damm behalten.»