Ostschweiz

Zweites Leben für Legehennen

Zweites Leben für Legehennen

· Online seit 28.07.2018, 12:15 Uhr
Jedes Jahr werden in der Schweiz tausende Legehennen ausgemustert und getötet. Der Gnadenhof «Hope Ponyauffangstation» in Bad Ragaz schenkt einigen von ihnen ein zweites Leben. Wir haben sie in ihrem neuen Zuhause besucht.
Vanessa Kobelt
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Mitte Juli suchte die Tierschutzorganisation «Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz» erneut einen Unterschlupf für tausende Hühner. Es war die einzige Chance, die Legehennen vor dem sicheren Tod zu bewahren, denn Hühner in Legebetrieben werden meistens schon nach 10 bis 12 Monaten ausgemustert und getötet. Für einige von ihnen kam die Rettung rechtzeitig, ein paar fanden ein neues Zuhause in Bad Ragaz.

Hunderte Hennen vermittelt

Schon seit neun Jahren kümmert sich die Pony-Auffangstation «Hope» um vernachlässigte Ponys und Esel. Die Besitzerin Angela Wildhaber aus Wangs hat aber auch ein grosses Herz für Hennen. Sie hat sowohl bei der Vermittlung einiger hundert Legehennen geholfen, als auch zehn davon bei sich aufgenommen. «Wir haben von den Austallungen gehört und für uns war sofort klar, dass wir unsere Hilfe anbieten.»

Hühner werden vergast und erstickt

Für Angela Wildhaber spielt es keine Rolle ob ein Pony, ein Hase oder eine Henne ihre Hilfe braucht, sie tut, was sie kann. Die Situation bei den Legehennen berührt sie aber besonders. «Die Hühner werden vergast oder erstickt, nur weil sie für die Produktion zu alt sind. Das finde ich extrem schlimm und daraus ziehe ich meine Motivation. Ich hoffe sehr, dass ich dieses Bewusstsein an meine Enkel weitergeben kann.»

Legen noch Eier

Den Legehennen, die jetzt bei Angela Wildhaber auf dem Hof wohnen, haben nicht nur ein zweites Leben geschenkt bekommen, sondern auch ein schöneres. «Anfangs waren sie etwas unsicher auf dem Rasen, weil sie diese Art Untergrund nicht kannten. Mittlerweile haben sich aber alle integriert und fühlen sich offenbar wohl. Einige von ihnen legen auch immer noch Eier.» Besonders ans Herz gewachsen ist ihr das Huhn «Ronja», welches bei der Ausstallung mehrmals entwischt ist. «Wir hatten eigentlich schon genug Hühner eingepackt, als Ronja plötzlich auftauchte. Mit Ach und Krach mussten wir sie einfangen und da war klar, dass dieses Huhn unbedingt mit auf unseren Hof muss.»

veröffentlicht: 28. Juli 2018 12:15
aktualisiert: 28. Juli 2018 12:15
Quelle: kov

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