Schweiz

2022 starben massiv mehr Menschen auf Schweizer Strassen

Unfallstatistik

2022 starben massiv mehr Menschen auf Schweizer Strassen

17.03.2023, 15:41 Uhr
· Online seit 16.03.2023, 11:53 Uhr
Im letzten Jahr haben 241 Menschen bei einem Verkehrsunfall in der Schweiz ihr Leben verloren. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist ein deutlicher Anstieg bei schweren Verkehrsunfällen zu verzeichnen. Am stärksten betroffen von diesem Anstieg sind E-Bike-Fahrende und Insassen von Personenwagen.
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Die Zahl schwerer Verkehrsunfälle ist deutlich gestiegen. Im Jahr 2022 kamen 41 mehr Menschen ums Leben als im Vorjahr und 69 mehr wurden schwer verletzt. Gestiegen sind vor allem Unfälle mit E-Bikes und Autos. 241 Menschen kamen 2022 bei einem Verkehrsunfall ums Leben und 4002 wurden schwer verletzt, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Strassenverkehrsunfallstatistik 2022 des Bundesamts für Strassen (Astra) hervorgeht.

Der markante Anstieg verlaufe entgegen dem langjährigen Trend rückläufiger Unfallzahlen, teilte das Astra mit. Um den Grund für die Zunahme festzustellen, werde deshalb nun eine umfassende Analyse durchgeführt. Erste Resultate sollen im dritten Quartal 2023 vorliegen.

Ein Drittel mehr Tote in Autos

Im Jahr 2022 haben 87 Insassen eines Personenwagens ihr Leben verloren. Das ist ein Plus von 22 Getöteten verglichen zu 2021. 768 Personenwagen-Insassen wurden schwer verletzt. Von den 630 schwer verunfallten Personenwagen-Lenkenden haben 74 Prozent den Unfall selbst verursacht.

Während Geschwindigkeit als Hauptursache dieser Unfälle rückläufig ist, spielt der Zustand des Lenkenden eine deutlich grössere Rolle. Hier nennt das Astra Alkohol, gefolgt von Arzneimittel oder andere medizinische Einflussfaktoren sowie Übermüdung. Die Zahl der auf Autobahnen und Autostrassen Getöteten stieg um fast 50 Prozent.

Unfälle mit E-Bikes nehmen zu

Während die Zahl der Strassentoten auf Motorrädern und Velos leicht zurückging, starben mehr Menschen auf E-Bikes. Im vergangenen Jahr wurden 23 Personen auf einem Velo mit Elektroantrieb getötet (2021: 17 Getötete) und 560 Personen wurden schwer verletzt.

Bei den E-Bikes weist die Altersklasse der 55-64-Jährigen die meisten Schwerverunfallten auf. In dieser Altersklasse sind die Schwerverunfallten auch am stärksten angestiegen. Von den 579 schwerverunfallten E-Bike-Lenkenden haben Dreiviertel den Unfall selbst verursacht. Die häufigsten Hauptursachen in diesen Unfällen waren Unaufmerksamkeit und Ablenkung, Fehlverhalten des E-Bike-Lenkenden sowie Einwirkung von Alkohol.

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Zahl der verunglückten Fussgänger stabil

Im Jahr 2022 kamen 36 Fussgänger und Fussgängerinnen bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Das ist eine Person weniger als 2021. Neun Personen verunglückten auf einem Fussgängerstreifen und 27 Personen abseits eines Fussgängerstreifens. Darüber hinaus wurden 445 Personen schwer verletzt.

Auf einem E-Trottinette wurden im letzten Jahr drei Personen getötet. 2021 verzeichnete diese Kategorie noch keine Todesfälle. Im vergangenen Jahr wurden ausserdem vier Personen auf einem «fahrzeugähnlichen Gerät» getötet. Auch hier machen Unfälle mit Trottinetts einen Grossteil aus.

BFU fordert gemeinsamen Effort

Die Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU zeigt sich in einer Stellungnahme besorgt über die Entwicklung. Zuletzt seien die Unfallzahlen der Getöteten im Jahr 2015 und jene der Schwerverletzten 2014 so hoch gewesen.

Um die Gründe für den Anstieg zu ermitteln, wolle die BFU diesen nun analysieren und daraus sinnvolle Massnahmen festlegen. «Alle Beteiligten müssen daran arbeiten, dass die Strassen in der Schweiz für jede und jeden sicherer werden», lässt sich Stefan Siegrist, Direktor der BFU, zitieren.

(osc)

veröffentlicht: 16. März 2023 11:53
aktualisiert: 17. März 2023 15:41
Quelle: Today-Zentralredaktion

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