95 Prozent der 15- bis 55-Jährigen gehen täglich ins Netz, wie neue Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) belegen. 2014 lag der Gesamtdurchschnitt erst bei 84 Prozent, 2017 bei 90. Am höchsten ist der Anteil bei den Studierten: 98 Prozent der Personen mit einem tertiären Abschluss sind Internetnutzer, dagegen surfen nur 80 Prozent derjenigen, welche nur die obligatorische Schulbildung aufweisen.
Am meisten holt die höchste Altersklasse auf: Mittlerweile nutzen 88 Prozent der 65- bis 74-Jährigen das Internet, das sind 11 Prozentpunkte mehr als 2017. Die über 75-Jährigen haben sogar um 13 Prozentpunkte zugelegt und sind nun zu 58 Prozent online. Bei den Geschlechtern ist gemäss BFS nur in der höchsten Altersklasse ein Unterschied auszumachen: Mit über 60 Jahren surfen 85 Prozent der Männer, aber nur 73 Prozent der Frauen.
Starke Digitalisierung in der Arbeitswelt
Die Generationenunterschiede beim Faktum Internetnutzung schwinden zwar, aber bezüglich der digitalen Kompetenzen hapert's bei den Älteren: Verfügen drei Viertel der 15- bis 24-Jährigen über fortgeschrittene digitale Kompetenzen, sind es bei den 55- bis 64-Jährigen nur noch ein Drittel und bei den über 65-Jährigen sogar nur noch knapp ein Sechstel.
Das könnte auch mit der fehlenden Partizipation der Rentner am Erwerbsleben zusammenhängen. Denn die Arbeitswelt scheint eine der bedeutendsten Quellen für digitale Kompetenz zu sein. Nahezu ein Viertel der Erwerbstätigen hat gemäss BFS den Eindruck, dass sich die Arbeit in den letzten zwölf Monaten verändert hat, weil ein digitales Werkzeug eingeführt wurde, dessen Handhabung sie lernen mussten.
29% finden, sie würden immer mehr Zeit benötigen, um sich immer neue Kompetenzen anzueignen. Das wird aber nicht als negativ empfunden: Fast jeder vierte Erwerbstätige ist der Meinung, dass digitale Hilfsmittel die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen oder Geschäftspartnern vereinfacht haben.
Soziale Netzwerke stagnieren
Wichtigstes Teilgebiet der Internetnutzung im Privatgebrauch ist die Kommunikation. 87 Prozent der Bevölkerung sendet und empfängt E-Mails, drei Prozent mehr als vor zwei Jahren. 80 Prozent verwenden Instant Messaging.
77 Prozent suchen nach Waren und Dienstleistungen, 73 Prozent nach News, 68 Prozent betreiben E-Banking, 64 Prozent schauen Filme und Videos, 55 Prozent konsumieren oder downloaden Musik - alles mit einem Anstieg von drei bis acht Prozent seit 2017.
Erheblich zugenommen haben nur Videokonferenzen mit 24 Prozentpunkten und selbst erstellte Inhalte oder Blogs Hochladen mit 11 Prozentpunkten. Einzig in zwei Bereichen stagniert die Nutzung: Bei den sozialen Netzwerken, die wie vor zwei Jahren von 49 Prozent genutzt werden und die Arbeitssuche und Online-Bewerbung, die um einen Prozentpunkt auf 24 Prozent zurückgegangen ist (was mit der sinkenden Arbeitslosigkeit zusammenhängen könnte).
Nur 7 Prozent surfen nicht unterwegs
Markant zugenommen hat dagegen mobiles Surfen: Acht von zehn Personen verbinden sich mit einem Mobiltelefon ausserhalb ihres Wohn- oder Arbeitsorts mit dem Internet. Lediglich 7 Prozent der Bevölkerung geben an, kein mobiles Gerät zu verwenden. 2017 belief sich dieser Anteil noch auf 25 Prozent.
Auch die Dauer nimmt zu: Zwei Drittel der erwachsenen Bevölkerung sind mehr als fünf Stunden pro Woche im Internet. Die jüngsten und am besten ausgebildeten Personen sind am häufigsten online, doch die Nutzungsdauer nimmt gemäss BFS in allen Altersgruppen markant zu.