Quelle: ArgoviaToday/Michelle Brunner
Keine Wellen, kein Wind, kein Drache – nur ein Surfboard und ein stilles Gewässer. Das ist die Definition vom Foil Pumping. Die ganze Kraft, die man dafür benötigt, kommt aus den Beinen. Während sich das für Sportbanausen nach jeder Menge Muskelkater anhört, klingt es für Michael Näf, Kilian Braun und Benjamin Friant nach einer grossen Leidenschaft.
«Wir hatten kein Wind zum Windsurfen»
Kennengelernt haben sich die Drei bereits früh. Kurz darauf entwickelten sie eine grosse Leidenschaft für das Surfen. «Zu Beginn praktizierten wir noch das Windsurfen», so Näf. Jedoch haperte es bei dieser Sportart an einem wichtigen Kriterium: «Wir hatten kaum Wind», wie Näf erläutert. Auf ihre grosse Leidenschaft zu verzichten, war für das Trio aber keine Option. Sie mussten etwas finden, das ganz ohne Wind und Wellen funktioniert. So entdeckten sie das Foil Pumping: «Man kann sich das wie ein Flugzeug im Wasser vorstellen. Mit dem Antrieb durch das ‹Pumpen› mit den Beinen kann man übers Wasser fliegen.» Und das sogar bei Minustemperaturen!
Mit dem Pump Board durchs Alpamare
Zu sehen ist das Foil Pumping auf den Schweizer Gewässern immer öfters. Das kommt vor allem daher, dass die Boards vermehrt in Geschärften und Online-Stores zu finden sind. «Ich bin mir sicher, dass Foilboards im nächsten Jahr wie Pilze aus dem Wald schiessen werden», so Näf. Der Profi erklärt: «In der Schweiz gibt es sehr viele Surfer. Diese suchen nach verschiedenen Optionen, wie man in der Schweiz aufs Board steigen kann. Durch das Foil Pumping hat man die Chance, sich im Wasser zu bewegen – auch mit den schlechten Bedingungen in unseren Gewässern.»
«Warmpumber» sind Näf, Braun und Friant nicht, auch im Winter erobern sie die Schweizer Gewässer. Bewaffnet mit Fäustlingen und warmer Kleidung suchen sie die Herausforderung, ihr Lieblingsspot ist das Gewässer ums Schloss Hallwyl. Dabei ging Braun sogar noch einen Schritt weiter. Er hat sich den Spass erlaubt, im Alpamare durch die Becken zu pumpen.
Popularität nimmt zu
Mittlerweile gibt es ganze Bewegungen und Gruppierungen, die sich auf das Foil Pumping konzentrieren. «Es ist mega cool, diese Sportart zu praktizieren. Man kann einerseits am Ufer sitzen und sich unterhalten, aber auch im Wasser Sport treiben», so Näf.
Einfach zu erlernen ist diese Art zu surfen jedoch nicht. «Man muss sich etwas Zeit geben. Manche erlernen es in wenigen Minuten, andere brauchen etwas länger. Wenn man es aber kann, dann kann man es und es macht richtig Spass», wie Näf erklärt. Wichtig sei, dass man eine Schule besucht, in der man lernt, wie man das Foil Pumping richtig praktiziert. Näf verrät, dass es im nächsten Jahr in der Schweiz auch bereits die ersten Foil Pumping Wettbewerbe geben soll.