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Alle Schweizer Weltbild-Filialen schliessen per sofort

Konkurs

Alle Schweizer Weltbild-Filialen schliessen per sofort

21.08.2024, 18:17 Uhr
· Online seit 21.08.2024, 15:40 Uhr
Das deutsche Mutterhaus ist am Ende – nun reisst der Konkurs von Weltbild auch die Schweizer Tochtergesellschaft in die Tiefe. Das geht aus internen Dokumenten hervor, die der Today-Redaktion vorliegen. Bereits am Donnerstag bleiben sämtliche 24 Schweizer Filialen geschlossen. 124 Mitarbeitende sind per sofort freigestellt und müssen um ihre August-Löhne bangen.
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Die traditionsreiche Buchhandel-Kette Weltbild kämpft in Deutschland schon seit Monaten um die Existenz. Im Juni wurde bekannt, dass das Unternehmen Insolvenz anmelden musste. Rettungsversuche scheiterten, letzte Woche wurde bekannt, dass Weltbild verschwindet. Welche Auswirkungen das auf den Schweizer Weltbild-Ableger hat, konnte oder wollte noch niemand beantworten.

Nun herrscht Gewissheit, traurige Gewissheit. Auch die Schweizer Filialen von Weltbild gehen zu, nach fast 90-jähriger Geschichte. Und zwar nicht etwa geordnet in einigen Wochen, sondern von jetzt auf gleich. Das ist einem Schreiben an die Belegschaft zu entnehmen, das am Mittwochvormittag vom Schweizer Geschäftsführer Anatol Fussi verschickt wurde und das der Redaktion von 32Today vorliegt.

Am späten Nachmittag hat das Unternehmen die Information auch auf seiner Homepage aufgeschaltet. Auch der Webshop werde per sofort geschlossen, der Kundendienst sei noch bis am 31.8. geöffnet.

Rettungsversuche sind gescheitert

Er müsse eine «sehr schwierige und traurige Nachricht» überbringen, schreibt er. Die Auswirkungen der Pleite in Deutschland seien nun auch am Schweizer Hauptsitz in Wangen bei Olten «unüberwindbar» geworden.

Die Geschäftsführung habe alles versucht, um dem Schweizer Ableger das Überleben zu sichern. Potenzielle Investoren seien angefragt worden, und die Verselbständigung von Weltbild in der Schweiz sei erwogen worden. Dies alles, um die Arbeitsplätze zu retten. Weltbild betreibt über die Deutschschweiz verteilt 24 Filialen, den Hauptsitz in Wangen bei Olten und ein Lager in Trimbach.  124 Mitarbeitende verlieren ihren Job.

Zu grosse Abhängigkeit von Deutschland

Die Abhängigkeiten vom deutschen Mutterhaus seien aber zu gross. Notwendige Systeme würden nur noch bis Ende August laufen, auch Dienstleistungen würden keine mehr zur Verfügung gestellt. Diese Entscheide der deutschen Behörden verunmöglichten einen weiteren Betrieb, und für eine Rettung mit neuen Investoren fehle die Zeit.

Man stehe vor der «ernüchternden Realität», dass heute Mittwoch Konkurs angemeldet werden musste, beim Konkursamt des Kantons Solothurn in Oensingen, schreibt Anatol Fussi. Noch am Nachmittag werde der Konkurs publiziert.

Filialen schliessen per sofort, August-Löhne werden nicht bezahlt

Das sind der schlechten Nachrichten aber noch nicht genug: Für die Mitarbeitenden ist auf einen Schlag fertig: «Sie sind ab Donnerstag, 22.8.24 von der Arbeit freigestellt», das Konkursamt werde sehr wahrscheinlich die Arbeitsverhältnisse per sofort auflösen. Das liege nicht mehr in der Macht der Firma Weltbild. Man solle sich danach umgehend mit dem RAV in Verbindung setzen.

«Wir werden den August-Lohn leider nicht mehr zur Auszahlung bringen können», heisst es im Schreiben schliesslich. Die offenen Lohnforderungen könnten danach via RAV oder via Konkursamt nachträglich eingefordert werden.

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veröffentlicht: 21. August 2024 15:40
aktualisiert: 21. August 2024 18:17
Quelle: 32Today

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